ÖSTERREICH-Interview

Mikl-Leitner: "Frauen wollen zum Zivildienst"

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Innenministerin arbeitet an Umsetzung: Reform-Verhandlungen mit SPÖ laufen.

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat alle Hände voll zu tun: Mit Sozialminister Hundstorfer (SPÖ) verhandelt sie über Zivildienst für Frauen. Beim Asyl setzt sie darauf, dass die Länder neue Flüchtlingsquartiere schaffen.

ÖSTERREICH: Sie wollen Frauen den Zugang zum Zivildienst zu ermöglichen. Warum?
Johanna Mikl-Leitner: Wir haben immer wieder Anfragen von Frauen, die freiwillig den Zivildienst machen wollen. Caritas und Rotes Kreuz senden positive Signale.

ÖSTERREICH: Allerdings warnen diese vor Problemen bei der rechtlichen Umsetzung.
Mikl-Leitner: Rechtsexperten sagen, dass das auf freiwilliger Basis möglich ist – so wie beim Wehrdienst.

ÖSTERREICH: Werden Sie ­Ihren Verhandlungspartner Sozialminister Hundstorfer überzeugen können?
Mikl-Leitner: Wir sind noch im Verhandlungsstadium. Jetzt werden Details geklärt, wie z. B. die Anrechenbarkeit von Ausbildungen. Man muss auch auf individuelle Interessen der Zivildiener eingehen: Statt an sieben Tagen die Woche sollte es einem Studenten ermöglicht werden, den Dienst an drei Tagen zu machen. Dann dauert der Zivildienst eben länger.

ÖSTERREICH: Eine andere Baustelle ist das Thema Asyl. Die Länder erfüllen die Quote immer noch nicht.
Mikl-Leitner: Wir jammern jetzt auf hohem Niveau. Die Länder werden weiter Quartiere schaffen. Ich gehe nicht davon aus, dass es einen neuen Asylgipfel braucht.

ÖSTERREICH: Wie geht es mit den Flüchtlingen in der Votivkirche weiter?
Mikl-Leitner: Ich appelliere, dass sie das Angebot ­unserer Quartiere annehmen. Sie sollten außerdem aufpassen, dass sie Berufungsfristen nicht versäumen.

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