Lehrer ärgern sich über fehlende Infos zu Deutschklassen. Minister kontert mit 100 Antworten.
Wien. Die Kritik an den Deutsch-Förderklassen reißt nicht ab. Morgen sammeln sich Lehrer und Direktoren sogar zu einer Demonstration in Wien. Einer der Hauptkritikpunkte: Es fehle an Information – die Lehrer wissen nicht, wie sie diese neuen Klassen schon ab kommendem Herbst umsetzen sollen.
ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann kontert jetzt: Er schickte einen 20-seitigen Leitfaden an alle Schulen, in dem er die wichtigsten Eckpunkte erläutert:
- Ab 8 Schülern, die neu einsteigen und nicht Deutsch können, gibt es eine eigene Deutschförderklasse.
- Semesterweise wird getestet, die Deutschklasse kann höchstens vier Semester besucht werden.
Antworten. Zudem beantwortet Faßmann 100 Fragen des Wiener SPÖ-Bildungsstadtrats Jürgen Czernohorszky, unter anderem zu den Themen Lehrplan, Ressourcen und Testung.
- Faßmann erklärt in dem Papier, dass die Deutschförderklassen auch für Privatschulen und Sonderschüler verpflichtend sind.
- Die Klassen haben eine österreichweite Durchschnittsgröße von 18 Schülern – sie liegen damit unter den 23 Schülern, die in Wien in einer Sprachklasse sitzen, wie der Minister etwas spöttisch anmerkt.
Debora Knob