Länger Arbeiten

Für 41-Stunden-Woche? Edtstadler rudert zurück

Teilen

Absage an "linke Träume" einer Arbeitszeitverkürzung. Die 41-Stunden-Woche sorgt für Wirbel.

Verfassungs- und Europaministerin Karoline Edtstadler hat sich am Dienstag am Rande einer Pressekonferenz offen für den Wunsch der Industrie nach einer Arbeitszeitverlängerung auf 41 Stunden die Woche gezeigt. "Wenn wir unseren Wohlstand erhalten wollen, müssen wir mehr als weniger arbeiten", meinte sie. Mit "linken Träumen" einer Arbeitszeitverkürzung "wird es sich nicht ausgehen". "Eher mehr als weniger wird notwendig sein", sagte Edtstadler im Haus der Industrie.

Am Nachmittag hieß es aus dem Büro der Ministerin präzisierend zu oe24, dass es nicht um eine Erhöhung der Normarbeitszeit für Vollzeit-Arbeitskräfte gehe, vielmehr gehe es darum, jene mehr in Arbeit zu bringen, die derzeit keine Vollzeittätigkeit hätten.

"Keine Befürwortung der 41 Stunden Woche"

„Bundesministerin Edtstadler hat sich klar gegen eine Arbeitszeitverkürzung ausgesprochen, wie von SPÖ Chef Babler propagiert. Das ist linke Träumerei und völlig unrealistisch. Das war und ist aber keine Befürwortung einer 41 Stunden Arbeitswoche", heißt es aus dem Büro der Ministerin zu oe24.

Für "Vollzeitbonus und steuerfreie Überstunden" 

Klar sei hingegen, "dass Anreize geschaffen werden müssen, damit wir mehr Menschen überhaupt in Beschäftigung und auch in Vollbeschäftigung bekommen und sich Leistung endlich wieder lohnt. Es geht um den Erhalt unseres Wohlstands. Dies sieht auch der Österreich-Plan von Bundeskanzler Karl Nehammer vor. Die Lohnnebenkosten müssen gesenkt werden, darüber hinaus braucht es einen Vollzeitbonus und Anreize wie steuerfreie Überstunden.“ 

Industriellenvereinigung will Arbeitszeit erhöhen

Die Diskussion um eine Verlängerung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich, sprich höherem Einkommen, wurde von der Industriellenvereinigung (IV) losgetreten. IV-Generalsekretär Christoph Neumayer sprach am Montag auch von einer "Unzahl an Feiertagen" in Österreich, ein Thema, das man angehen müsse.

Des weiteren meinte Edtstadler heute, die "hohen Lohnabschlüsse" seien eine Herausforderung. Es gehe darum die Wirtschaft nicht noch weiter zu belasten, daher habe sie auch den nationalen Klimaplan ihrer Kollegin Leonore Gewessler zurückgezogen, da dieser nicht abgestimmt gewesen sei und einseitige Maßnahmen enthalten habe, die teilweise nicht im Interesse Österreichs gewesen wären.

Mittlerweile wurde Österreich wiederholt von der EU aufgefordert, einen Klimaplan vorzulegen. Ende Februar hieß es, nur noch von Österreich und Polen würde der Plan fehlen, von Brüssel wurde mittlerweile ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet, was zu empfindlich hohen Strafzahlungen führen könnte. Die Frist für die Abgabe des Plans endet im Juni.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.