Oberösterreich

Mystery-Shopperin wird 1. VP-Landesrätin

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Doris Hummer ist zwar ÖVP-Mitglied, aber trotzdem eine "absolute Quereinsteigerin".

Mit Doris Hummer (36) zieht eine Quereinsteigerin in die Oberösterreichische Landesregierung ein. Die erste Landesrätin der Volkspartei ist nicht nur "jung und hübsch", wie Landeshauptmann Josef Pühringer (V) ihr neben fachlichen Qualitäten attestierte, ihr Lebenslauf weist sie auch als Power-Frau aus: "Ich war immer irgendwie ehenamtlich tätig", beschreibt die umtriebige Neo-Politikerin ihren Werdegang.

Marketing in Großbritannien
Doris Hummer wurde 1973 geboren und wuchs im kleinen Ort Pötting im Hausruckviertel auf. Nach der Handelsakademie studierte sie Volkswirtschaft in Linz und Marketing in Wolverhampton (Großbritannien). Seit 1998 arbeitet sie in der Chefetage des elterlichen Unternehmens, eines Dach- und Fassadenherstellers mit 140 Mitarbeitern.

Mystery-Shopping
Mit dieser Aufgabe allein sei sie aber nach einiger Zeit "unruhig" geworden, so Hummer. Seit 2002 schupft sie daher nebenbei noch eine eigene Firma: Gemeinsam mit einer ehemaligen Schulkollegin evaluiert sie für Unternehmen Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit - etwa durch Mystery-Shopping. Auch in ihrer Freizeit fand sich offenbar stets Zeit für zusätzliche Aufgaben: Hummer war als Kind in der Jungschar, als Studentin in der Katholischen Hochschulgemeinde und als Unternehmerin in der Jungen Wirtschaft aktiv, deren Landesgruppe sie seit 2005 bis vor wenigen Tagen leitete.

"Das kann man nicht ablehnen"
Ihre Berufung in die Landesregierung kam für Doris Hummer überraschend. Ihr erster Gedanke: "Das ist unmöglich." Nach einer Sitzung des Familienrates, einem Gespräch mit ihrem Lebensgefährten wurde es dann aber doch machbar. "Es gibt Angebote im Leben, die kann man einfach nicht ablehnen." Über ihre Entscheidung musste sie nur eine Nacht schlafen.

"Absolute Quereinsteigerin"
Die kinderlose Doppel-Unternehmerin ist zwar Parteimitglied der ÖVP, aber dennoch eine "absolute Quereinsteigerin" in der Politik, wie sie selbst sagt. Wo sie in sechs Jahren - nach Ablauf dieser Legislaturperiode - stehen werde, lässt sie völlig offen. "Das weiß ich nicht." Landesrätin zu werden, habe sie schließlich auch nie vorgehabt.

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