Immer mehr ÖVP-Landeschefs fordern eine Preisdeckelung bei der Energieversorgung, der Kanzler spricht sich aber weiterhin dagegen aus.
Die Rufe nach einer Deckelung der Strompreise werden in der ÖVP lauter. Nach der niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) redeten am Montag auch der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler und sein oberösterreichischer Amts- und Parteikollege, Thomas Stelzer, einer derartigen Maßnahme das Wort.
Kanzler Karl Nehammer spricht sich aber dennoch weiter gegen einen Preisdeckel aus. „Die Energie- und Gaspreise sind viel zu hoch. Es gibt verschiedene Bemühungen, die Folgen abzumildern – wir machen das mit Anti-Teuerungspaketen“, so der Kanzler im Ö1-Interview mit Tim Coupal in Israel. „Gleichzeitig geht es darum, zu schauen, dass der Gaspreis runterkommt. Das geht nicht national, sondern nur international. Die Europäische Union diskutiert das heftig, aus meiner Sicht schon viel zu lange.“, so Nehammer weiter.
Angesprochen auf die Forderungen mehrere ÖVP-Länderchefs, zeigt Nehammer Verständnis. „Es drückt die Sorge aller aus. Die Menschen haben Angst, wenn der Winter kommt und ob man sich Energie weiter leisten kann - das ist verständlich.“
Kanzler hofft auf israelische Gasvorkommen
Fragen der Gasversorgungssicherheit bilden auch einen wichtigen Schwerpunkt von Nehammers Besuch in Israel. Der Kanzler wies auf die kürzlich entdeckten Gasvorkommen vor der israelischen Küste hin. Dieses Gas könnte einmal dazu beitragen, sich von der Abhängigkeit von Russland zu lösen. Die Politik könne hier als Türöffner für die OMV dienen, um die Umsetzung müssten sich die Fachminister kümmern, fügte der Kanzler hinzu