126 Millionen Euro geben Eltern jährlich für private Nachhilfe ihrer Kinder aus. Diese Summe würde sich mit der Neuen Schule halbieren.
Exakt zum Schulschluss in Ostösterreich erhöht SPÖ-Bildungsministerin Claudia Schmied in Sachen Neue Mittelschule (NMS) den Druck auf die ÖVP. Laut einer Umfrage im Auftrag des Ministeriums brauchen nur 12 % der Schüler der NMS private Nachhilfe – das ist nur halb so viel wie in herkömmlichen Schulen. Jetzt will Schmied ein Bundesland komplett auf die Neue Mittelschule umstellen. „Vorarlberg bietet sich hier an. Dort sind schon jetzt 90 % aller Schulen Neue Mittelschulen“, so Schmied im Gespräch mit ÖSTERREICH (siehe unten).
126 Millionen Euro.
Laut Arbeiterkammer geben Eltern in
Österreich jährlich 126 Millionen Euro für private Nachhilfe aus. Bei
flächendeckender Einführung der NMS würden sich die Nachhilfekosten
halbieren.
Das zeigt die gestern von Bildungsministerin Schmied präsentierte Umfrage unter Eltern von Kindern, die die NMS besuchen: Hier brauchen nur 12 Prozent private Nachhilfe, während 19 Prozent aller Hauptschüler und 24 Prozent aller Gymnasiasten Nachhilfe benötigen.
Schüler mögen NMS.
„Ein gutes Arbeitsklima ermöglicht
auch gute Leistungen“, erklärt Schmied den geringeren Nachhilfebedarf. Denn
laut Elternumfrage gehen 28 Prozent der Kinder gern in die NMS, 63 Prozent
sogar sehr gern. Dabei sind die Anforderungen keineswegs geringer. 84
Prozent der befragten Eltern halten den Leistungsanspruch für angemessen. 46
Prozent wünschen sich Verbesserungen bei der NMS, vor allem bei der
Förderung Schwächerer. Darum will Schmied die bereits 320 bestehenden
NMS-Standorte stärken: „Finanzierung und Bestand sind gesichert.“
Kritik von Gewerkschaft.
Bei herkömmlichen Schulen ist die
Belastung für die Familien enorm: In Wien geben Eltern etwa 911 Euro pro
Kind und Jahr für Nachhilfe aus, in Oberösterreich 564 Euro. Kein Wunder,
dass 80 Prozent der Eltern in Schmieds Studie einen guten Eindruck von der
NMS haben. Hingegen meint AHS-Gewerkschafterin Eva Scholik, Schmied solle
„endlich die Jubelpropaganda für die Gesamtschule einstellen“.
ÖSTERREICH: Wie nehmen die Eltern die Neue Mittelschule
auf?
ÖSTERREICH: Wie wollen Sie das Modell weiter ausbauen?
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