Ab Herbst

Neue 
Schule startet schon 2016

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Dienstag präsentierte die Regierung die Bildungsreform, die Umsetzung soll rasch folgen.

Wien. Nach monatelangen Verhandlungen steht die Bildungsreform – jetzt drückt die Regierung aufs Tempo. Bereits 2016 geht es mit den Änderungen los, bis 2025 soll alles abgeschlossen sein. Der Fahrplan zur neuen Schule:

  •   Verwaltung: Schon im August 2016 sollen die Bildungsdirektionen – als gemeinsame Verwaltungsbehörde von Bund und Ländern – stehen.

20 % der Schulen bis 2018 ungestellt, alle dann 2025

  •   Schuleintritt: 2016
  • 17 wird die Schuleingangsphase neu umgesetzt. Die ermöglicht Datenaustausch zwischen Kindergarten und Volksschule und einen leichteren Übergang.
  •  Autonomie: Ebenfalls ab dem Schuljahr 2016

17 wird es mehr Autonomie für Schulen geben. Sie dürfen u. a. Öffnungszeiten selbst bestimmen (etwa von 7 bis 18 Uhr) und Unterricht erst um 9 Uhr beginnen. Dazu werden „Schulcluster“ (mehrere Schulen von einem Direktor verwaltet) gebildet: Die ersten 20 % der Schulen sollen bis 2018 umgestellt werden, 2021 sind es 70 %, beendet ist die Umstellung 2025.

Zweidrittelmehrheit benötigt

Für die Umsetzung benötigt die Regierung allerdings eine Zweidrittelmehrheit und somit die Zustimmung zumindest einer Oppositionspartei. Die Grünen stellen bereits Bedingungen – allen voran: Ganze Länder sollen zu Modellregionen (s. rechts) werden können.

Wiens Bürgermeister sieht den weg frei für die Gesamtschule als Regelschule.

Wien. „Den Fuß in der Tür“ sieht Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) bei der Gesamtschule. Nach einem ersten Vorstoß im Zuge der Bildungsreform glaubt er nun an eine Einführung der gemeinsamen Schule als Regelschule in Wien bis 2025. Denn mit der Einigung auf Modellregionen in allen Bundesländern gebe es „kein grundsätzliches Nein mehr zur gemeinsamen Schule seitens der Konservativen“, so Häupl, der die Reform mitverhandelt hat, in Ö1.

Hindernis für eine Umsetzung innerhalb von zehn Jahren könnte der Zeitplan für die Modellregionen sein: Die erstmalige Evaluierung dieser ist nämlich erst 2025 vorgesehen. Vorbereiten soll die Modellregion in Wien ein weisungsfreier „Bildungsanwalt“. Diese neue Funktion ist im rot-grünen Koalitionspakt festgeschrieben.

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