Weissenberger geht

News läuft die Chefin davon

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Chefredakteurin gibt auf und verlässt Unternehmen.

Knalleffekt beim Nachrichtenmagazin News, dem Flaggschiff von Österreichs größtem Magazinverlag. Chefredakteurin Eva Weissenberger verlässt nach nicht ganz zwei Jahren das Blatt. Darüber konnte offensichtlich am Mittwoch mit dem Herausgeber und Eigentümer der Verlagsgruppe NEWS eine Einigung erzielt werden.

Pirker verständigte jedenfalls am Mittwochvormittag die Mitarbeiter über den spektakulären personellen Abgang.

Weissenberger ist bereits die achte Chefredakteurin seit dem Verlagsgründer Wolfgang Fellner.

Neun Mitarbeiter gehen 
mit Weissenberger

Mit Weissenberger verlassen insgesamt neun Mitarbeiter das Magazin, darunter die stellvertretende Chefredakteurin Julia Ortner, Art Director Christian Sulzenbacher, Chef-Gourmet Severin Corti, Textchef Wolfgang Kralicek und Innenpolitiker Daniel Steinlechner. Auch die Schriftstellerin Ela Angerer wird ihre Tätigkeit als Kolumnistin einstellen.

Nachfolgerin. Weissenbergers Nachfolgerin wird ihre bisherige Stellvertreterin Esther Mitterstieler, eine profilierte Wirtschaftsjournalistin. Zwischen den beiden führenden Ladys des Magazins hatte es laut Insidern zuletzt immer stärkere Differenzen gegeben. Auch die Chemie zwischen Weissenberger und den letzten verbliebenen Mitarbeitern aus glorreichen News-Tagen hätte nie gestimmt.

Die Neue soll den Kurs
 wieder korrigieren

Eva Weissenberger hatte versucht, das in den 90er- und Anfang der Nullerjahre so erfolgreiche Nachrichtenmagazin von Grund auf neu zu positionieren.

Offensichtlich mit zu geringem Erfolg. Auf politische Relevanz und Aufdeckergeschichten, früher die eindeutigen Stärken des Magazins, wurde unter Weissenberger bewusst verzichtet. Forciert wurde ein beschaulicher Wohlfühl-Journalismus für das Wochenende. Schon das erste Cover war Programm: Es zeigte Olivenöl in einem Chanel-5-Flacon.

Der Erscheinungstag wurde von Donnerstag auf den Samstag verlegt.

Redaktionsintern hieß es zuletzt, Weissenberger hätte es auf eine Trennung angelegt. Das Titelbild am Tag vor der Bundespräsidenten-Stichwahl zeigte eine ältere Dame, die eine Coverstory über Pflegeheime illustrierte. Einige Redakteure fassten das als bewusste Provokation auf.

Esther Mitterstieler soll nun eine Kurskorrektur „Volle Kraft zurück“ einleiten.

Für Branchenbeobachter ist es die letzte Chance für das Nachrichtenmagazin, das zuletzt Millionenverluste eingefahren – und damit auch profitablere und erfolgreichere Produkte der Verlagsgruppe gefährdet – hatte.

Und hier liegt der Vorteil des gewaltigen personellen Aderlasses für Neu-Eigentümer Pirker: Das Magazin wird eindeutig billiger.

Offiziell ist die Zukunft von Eva Weissenberger ungewiss. Es dürfte sie aber gemeinsam mit ihrer engsten Mitarbeiterin Julia Ortner zurück zum ORF ziehen, wo beide bereits einmal gearbeitet haben.

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