Hans Niessl fordert eine klare Linie zur FPÖ und zur Asyl-Problematik.
Im ÖSTERREICH-Talk erklärt Hans Niessl, Landeshauptmann von Burgenland, welche Themen in der Parteilinie der SPÖ reformiert gehörten.
ÖSTERREICH: Wie wird der Parteivorstand für Kanzler Faymann ausgehen?
Hans Niessl: Faymann wird weiter Kanzler bleiben. Und die Leute, die jetzt seine Ablöse fordern, wollen sich nur vor inhaltlichen Diskussionen drücken.
ÖSTERREICH: Und zwar …?
Niessl: Dringend diskutiert werden müssen Themen wie Beschäftigung und Asyl …
ÖSTERREICH: Und die Zusammenarbeit SPÖ-FPÖ?
Niessl: Natürlich! Denn in Städten, Gemeinden und Ländern – wie etwa im Burgenland – gibt es ja eine gute Zusammenarbeit von Rot und Blau. Während es im Bund immer wieder heißt: „No-Go!“ Dazu muss ich sagen: Die Einzige, der dieses No-Go hilft, ist die ÖVP.
ÖSTERREICH: SPÖ-FPÖ wird also die „Gretchenfrage“ beim Parteivorstand?
Niessl: Ja, sicher. Denn manche werfen uns ja sogar einen „Tabubruch“ vor! Das ist so realitätsfern, dass ich gar nicht sagen will, wie ich das finde! Da kann ich nur dagegenhalten: Redets nicht dazwischen, zeigts selber, wie’s geht …
ÖSTERREICH: Und zu Asyl?
Niessl: Das wird beim Parteivorstand auch ein Riesenthema sein. Denn in Zeiten, wo 420.000 Österreicher arbeitslos sind, zu verlangen, dass Asylwerber sofort in den Arbeitsmarkt integriert werden sollen, bedeutet für mich als Sozialdemokraten eine weitere Schwächung der Schwachen! In der Asylfrage ist ja der grüne Peter Pilz realitätsnäher als die SPÖ!
Chr. Hirschmann