„Schweigedemokratin“

"Nobelhure"-Posting: ÖVP attackiert Rendi-Wagner

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Kanzler Kurz wurde wüst beschimpft, die ÖVP fordert nun Konsequenzen. 

Für Aufregung und heftige Kritik sorgte am Donnerstag ein Posting des Kärntner SPÖ-Politikers Hannes Köberl. Der Gewerkschaftsfunktionär schrieb auf seiner Facebook-Seite: "Kurz ist die Nobelhure der Neonazi"(!). Er bezog sich dabei auf den ausgetretenen ÖVP-Politiker Arno Gasteiger, der kritisiert hatte, dass Kurz "aus reinem Opportunismus Stimmung gegen Flüchtlinge" mache und die Sicherheitsdienste "der äußeren Rechten ausgeliefert" habe.
 
Sein Posting sorgte für reichlich Wirbel. Später nahm er diesen Ausdruck zurück und postete eine Entschuldigung. Es sei "aus einer Emotion" heraus entstanden. Die Empörung teilten nicht alle. Die roten Rebellen der SPÖ Langenzersdorf legten sogar noch einen drauf. In Anspielung auf Köberls "Nobelhuren"-Posting schrieb die Bezirkspartei auf Facebook ganz süffisant: "Im speziellen Fall verstehen wir aber nicht was an Kurz 'nobel' sein soll ..."
 
© oe24

 

Kritik an Rendi-Wagner

 
Die ÖVP sieht nun SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner in Verantwortung und kritisiert diese scharf. "Seit Tagen erleben wir ein dröhnendes Schweigen seitens der Bundes-SPÖ. Aus Sozialdemokraten wurden scheinbar Schweigedemokraten“, so Generalsekretär Karl Nehammer in einer Aussendung. Parteitaktische Spielchen zulasten der Bevölkerung, historisch bedenkliche NS-Vergleiche und untergriffige Beleidigungen durch SPÖ-Funktionäre oder Bezirks- und Ortsorganisationen stehen auf der Tagesordnung. Die SPÖ-Chefin Rendi-Wagner schweigt und scheint verschollen.“
Rendi-Wagner überlasse die Partei „den Pöblern und Blockierern“, so Nehammer weiter. „Die SPÖ-Chefin muss Farbe bekennen und zeigen, ob sie eine konstruktive oder destruktive Kraft ist. Die Vertreter der SPÖ verletzen beinahe täglich die politische Kultur.“
 
 

Nicht die ersten Eklats

 
Nicht der erste Eklat, den die SPÖ Langenzersdorf provoziert. Erst im vergangenen November sorgten sie ebenfalls auf Facebook für Schlagzeilen. Ein zweideutiges Posting über Bundeskanzler Sebastian Kurz und Kanzleramtsminister Gernot Blümel für Empörung im Internet. Die zwei Spitzen-Politiker stehen auf den zwei Fotos eng beieinander. Die Sozialdemokraten aus dem niederösterreichischen Langenzersdorf stellten daraufhin Spekulationen, ob der Arbeitsbeziehung von Sebastian Kurz und Gernot Blümel an. "Mehr als ein Dream-Team?", posten die Roten zu den Bildern.
 
© Facebook
 
Aber auch der Kärntner Köberl ist ein Wiederholungstäter, der regelmäßig auf Facebook ordentlich austeilt. Zu Vizekanzler Strache schrieb der Kärntner etwa „Trottel ist Trottel“. Bezüglich des Verhaltens der ÖVP-Abgeordneten im BVT-Ausschuss attestierte Köberl: „Die türkise Hure ist für alles zu haben."
 
Besonders geschmacklos ist ein Posting über Verkehrsminister Hofer. Dieser habe sich „bei seinem Absturz den Schädel beschädigt“. Hofer wurde bei einem Paragleiter-Absturz 2003 schwer verletzt.
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