Intervention bei Ministerin Gewessler

Land kämpft um Marchfeld-Schnellstraße

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Das Bauprojekt würde 20.000 Menschen vom Durchzugsverkehr befreien.

NÖ. Die Landesregierung hält trotz aller Widrigkeiten am ab 2021 geplanten Bau der Marchfeld-Schnellstraße S 8 fest.

Vorgeschichte. Die Umweltverträglichkeitsprüfung für das Projekt wurde im April 2019 positiv beschieden. Dagegen legten Umweltschützer insgesamt 18 Beschwerden ein. Ein in der Vorwoche präsentiertes Gutachten kam zu dem Schluss, dass der Bau der Straße eine gefährdete ­Vogelart – konkret den Triel – in seinem Brutgebiet beeinträchtigen würde. Folgt der zuständige Verwaltungsgerichtshof der Expertise, wäre das das Ende für das Bauprojekt in der geplanten Form. Die Errichtungskosten werden auf 310 Mio. Euro geschätzt.

Kämpferisch. Die Regierungsparteien ÖVP, SPÖ und FPÖ gaben sich in einer gemeinsamen Erklärung am Mittwoch kämpferisch. Man bekenne sich „gemeinsam und eindeutig“ zur Errichtung des 14,4 Kilometer langen Straßenabschnitts. VP-Klubobmann Klaus Schneeberger betonte die Notwendigkeit des Projekts. „Der Bau bedeutet ein Mehr an Lebensqualität, weil in etwa 20.000 Menschen direkt vom Durchzugsverkehr befreit werden.“ Ein Dringlichkeitsantrag in der heutigen Landtagssitzung soll die Position des Landes gegenüber der zuständigen Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) stärken. Man wolle „alles tun, dass dieser Verkehrsstrang errichtet wird und damit die Region eine entsprechende Aufwertung erfährt“, so Schneeberger.

Triel. Der Triel als Verursacher der Problematik erreicht im ausgewachsenen Zustand eine Körperlänge von etwa 45 Zentimetern. Seine Spannweite beträgt bis 88 Zentimeter. Er wiegt zwischen 300 und 500 Gramm.

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