Großes Minus

Nur drei Krankenkassen sind positiv

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Die früher als vorbildlich gehandelte oberösterreichische Gebietskrankenkasse wird nach 2009 auch heuer das größte Minus der neun Länderkassen einfahren.

31,2 Mio. Euro wird ihr Abgang ausmachen, geht aus den aktualisierten Voranschlägen für 2010 hervor. Nur drei Länderkassen - Burgenland, Kärnten und Tirol - werden demnach schwarze Zahlen schreiben. In Summe positiv abschneiden werden die vier berufsständischen Kassen; nur die Selbstständigen weisen ein leichtes Minus aus.

Minus 12 Millionen geringer
Insgesamt brachte die Aktualisierung der Voranschläge ein durchaus positives Ergebnis: Das Minus der 19 Krankenversicherungsträger wird demnach mit zwölf Mio. Euro geringer ausfallen als im Februar (mit 45 Mio.) prognostiziert. Bei Gesamteinnahmen von 14,44 Mrd. Euro macht der jetzt erwartete Abgang nur 0,1 Prozent aus.

Dass der Haushalt fast ausgeglichen ist, liegt an den 100 Mio. Euro, die die Kassen aus dem Strukturfonds erhalten, sowie den als Bedingung dafür vereinbarten Konsolidierungsmaßnahmen. Im Vorjahr hatte ein Bundesbeitrag den Kassen zum ersten Überschuss seit 2005 verholfen.

Einbruch der Beiträge
Aber auch bei den Kassen schlägt die Wirtschaftskrise durch. Die Oberösterreicher begründeten ihr Minus mit dem Einbruch der Beiträge der Erwerbstätigen bei gleichzeitigen Zuwächsen bei Pensionisten und Arbeitslosen.

Einen ähnlich hohen Abgang wie Oberösterreich erwarten heuer auch die Wiener: Minus 30,8 Mio. Euro haben sie veranschlagt. Das sind 1,1 Prozent der Einnahmen, bei den Oberösterreichern macht das Minus 1,7 Prozent aus. Die deutlich kleinere Salzburger Gebietskrankenkasse erwartet ein Minus von 1,5 Prozent (10 Mio. Euro).

Leichte Überschüsse weisen die Kärntner (zwei Prozent bzw. 14,2 Mio. Euro), die Burgenländer (1,8 Prozent bzw. 5,8 Mio. Euro) und die Tiroler (0,6 Prozent bzw. 4,9 Mio. Euro) aus.

Gewerbliche Wirtschaft im Minus
Wie immer werden auch heuer die berufsständischen Kassen deutlich besser abschneiden als die Gebietskrankenkassen: Die neun Länderkassen kommen zusammen auf ein Minus von 76,9 Mio. Euro (0,7 Prozent der Einnahmen von 10,8 Mrd. Euro). Die Krankenkassen der Eisenbahner, öffentlich Bediensteten, Selbstständigen und Bauern erwarten hingegen gemeinsam bei Einnahmen von 3.511,8 Mio. Euro einen Überschuss von 64,8 Mio. Euro bzw. 1,9 Prozent.

Rote Zahlen wird hier nur die gewerbliche Wirtschaft schreiben: Sie kommt auf ein Minus von 2,4 Mio. Euro bzw. 0,3 Prozent der Einnahmen. Die öffentlich Bediensteten tragen mit 35,9 Mio. Euro (2,3 Prozent) zum Gesamtüberschuss bei. Die Bauern kommen mit 24,4 Mio. auf das größte prozentuelle Plus (4,3 Prozent der Einnahmen). Die sechs Betriebskrankenkassen bilanzieren ausgeglichen.

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