CO2-Zertifikate

Österreichs Industrie droht MILLIARDEN-Schock: Minister schlägt JETZT Alarm

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer begrüßt neue EU-Zölle auf Stahl und Aluminium, warnt aber vor dem drohenden Aus für CO₂-Gratiszertifikate, das allein voestalpine jährlich Milliarden kosten würde. 

Die EU-Kommission beschloss heute, höhere Zölle für Stahl- und Aluminiumimporte umzusetzen – ein Schritt, den Österreichs Wirtschaftsminister als „wichtiges Signal zum Schutz europäischer Arbeitsplätze" begrüßt. Doch Hattmannsdorfer fordert mehr: Die geplante Abschaffung der CO₂-Gratiszertifikate bis 2034 müsse dringend überdacht werden.

Zölle: Notwendiges Signal

„Auch wenn Zölle wirtschaftlich nie ein gutes Instrument sind, ist der heutige Schritt ein notwendiges Signal", erklärt Hattmannsdorfer zum EU-Beschluss. Europa dürfe nicht länger als Absatzmarkt für Überkapazitäten aus China oder den USA herhalten. Der Minister betont: „Ein europäischer Schutzschirm ist kein Ausdruck von Abschottung, sondern von Fairness – es geht darum, Investitionen, Arbeitsplätze und Wohlstand in Europa zu sichern."

"Geld fehlt Unternehmen"

Doch die Zölle allein reichen nicht. Hattmannsdorfer fordert die Verlängerung der kostenlosen CO₂-Zertifikate über 2034 hinaus. „Solange CO₂-arme Technologien noch nicht flächendeckend umsetzbar sind, braucht die Industrie eine faire Übergangsphase", warnt der Minister. Ohne diese Gratiszertifikate drohe die Verlagerung von Wertschöpfung und Emissionen ins Ausland – weil den Unternehmen schlicht das Geld für die grüne Transformation fehle.

Er fordert die:

  • Beibehaltung der Gratiszertifikate über 2034 hinaus; keine vollständige Abschaffung wie derzeit geplant.
  • Reform des CBAM bis 2028 als Grundlage für jede künftige Reduktion. 

Komme das nicht, wären die Folgen dramatisch: Allein beim Stahlkonzern voestalpine würde das Auslaufen der Gratiszertifikate laut Unternehmensangaben jährliche Kosten in Milliardenhöhe verursachen. Diese massive Zusatzbelastung gefährdet nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch Arbeitsplätze. „Die voestalpine steht stellvertretend für viele Betriebe, die in neue, CO₂-arme Technologien investieren wollen, aber faire Rahmenbedingungen brauchen", betont Hattmannsdorfer.

Was hinter den Gratiszertifikaten steckt

Im EU-Emissionshandel müssen Unternehmen für jede Tonne CO₂ ein Zertifikat kaufen – ein System, das klimafreundliche Technologien fördern soll. Energieintensive Branchen wie Stahl, Aluminium oder Zement erhalten bislang einen Teil dieser Zertifikate kostenlos, um Abwanderung (Carbon Leakage) zu verhindern. Ab 2026 sollen diese Gratiszertifikate jedoch schrittweise auslaufen und bis 2034 komplett verschwinden. Stattdessen kommt der neue EU-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM).

Österreich fordert eine längere Frist für Gratiszertifikate, bis wirklich faire globale Wettbewerbsbedingungen herrschen. „Die Verlängerung der Gratiszertifikate ist eine Frage des industriellen Überlebens, nicht des politischen Willens", macht Hattmannsdorfer deutlich.

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