Es ist eine miese Abzocke: Strache klagt derzeit ältere Menschen mit geringer Pension auf hohe Geldstrafen, nur weil sie ein Facebook-Posting geteilt haben.
"Mir fehlt das Geld!", sagt der 77-jährige Pensionist Georg Vitek auf oe24.TV. Er muss Ex-Vizekanzler HC Strache jetzt monatlich 250 Euro zahlen, weil er ein Facebook-Posting geteilt hat. Denn der über Ibiza gestolperte Ex-FPÖ-Politiker klagt regelmäßig Personen, die beispielsweise einen Online-Artikel teilen. Im April dieses Jahres musste sich etwa eine 73-jährige Mindestpensionistin verantworten, da sie einen oe24-Artikel über Straches Eheprobleme teilte.
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Jetzt muss Georg Vitek zahlen, der laut eigener Angabe 1.700 Euro Pension hat, davon 1.000 Euro Miete zahlt und auch für Betriebskosten und alltägliche Besorgungen Geld braucht.
Das sagt der Pensionist zu Strache und der Geldstrafe: "Dass er das notwendig hat, sowas"
- "Das ist ja unmöglich, das Geld zu bezahlen".
- "Dass er das notwendig hat, sowas"
- "Noch dazu, wenn ich ihm schon geschrieben hab: Es tut mir leid, ich habe das ja nicht böse gemeint. Ich war eigentlich vom Herzen bei ihm, aber er hat sich jetzt in der Zwischenzeit ein bisserl verändert".
Strache verdient mit Klagen viel Geld
Als Vizekanzler verdiente Heinz-Christian Strache einst über 19.000 Euro brutto. Jetzt - Strache ist mittlerweile Bezirksrat in Wien-Floridsdorf - erhält er für sein Mandat nur mehr 578,10 Euro pro Monat. Mit Klagen dürfte er allerdings einen guten "Nebenverdienst" haben.
Erst am Dienstag standen drei Pensionistinnen in Graz vor Gericht. Darunter erneut eine Mindestpensionistin. Die 69-Jährige zeigte sich einsichtig, wie die "Krone" berichtet. Straches Anwalt erklärte, dass sein Mandant "sehr entgegenkommend" sei. Am Ende einigte man sich auf einen Vergleich: 1.000 Euro Entschädigung für Strache und dazu noch die rund 2.300 Euro Anwaltskosten.
Neben der Mindestpensionistin stand auch eine 45-jährige Invaliditätspensionistin vor Gericht. Auch sie teilte einen Artikel. Auch sie stimmte schlussendlich einem Vergleich zu: 19 Raten à 200 Euro.
Die letzte Pensionistin, die am Dienstag wegen Strache vor Gericht stand, akzeptierte letztendlich einen Vergleich in Höhe von 2.200 Euro. Die 65-Jährige war aber sichtlich unzufrieden: "Er wird hoffentlich glücklich mit meinem Geld..."