Nach ÖSTERREICH-Interview

ÖVP-Attacke gegen roten Heeres-Plan

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Das ÖSTERREICH-Sommergespräch mit Faymann sorgt für Krach in der Koalition.

Wien. Es sind die Ansagen zur Wehrpflicht von Werner Faymann (SPÖ) im 
ÖSTERREICH-Sommerinterview, die noch am Montag den ÖVP-Politikern den Kamm schwellen lassen.

Nein zu Österreich-Dienst: So will der Kanzler die Wehrpflicht abschaffen, das VP-Modell eines Österreich-Dienstes lehnt er ab. Faymann: „Was soll das für einen Sinn haben, junge Männer beim Katastrophendienst dilettieren zu lassen?“ Für ÖVP-Sozialsprecher August Wöginger ist derlei „eines Kanzlers unwürdig“. Wöginger sieht Freiwillige bei Feuerwehr und Rotem Kreuz sowie die Präsenzdiener verhöhnt. Und er macht das ÖSTERREICH-Interview jetzt zu einem Fall fürs Parlament: In einer parlamentarischen Anfrage will er wissen, wie Faymann den Katastrophenschutz ohne Wehrpflicht garantieren kann.

Pilotprojekte geplant: Verteidigungsminister Norbert Darabos brachte das Koalitions-Fass nun endgültig zum Überlaufen: Sollte es mit der ÖVP zu keiner Einigung kommen, plant Darabos Pilotprojekte zur Abschaffung der Wehrpflicht. Dabei sollen gewisse Truppenteile ohne Präsenzdiener auskommen. Mit diesen Pilotversuchen wolle er das Heer in Richtung „Professionalisierung“ bewegen, um eine Umstellung auf ein Berufsheer zu einem späteren Zeitpunkt zu ermöglichen.
Klubchef: „Ernsthafte Probleme mit ÖVP“

Der Darabos-Plan rief ÖVP-Klubchef Karlheinz Kopf auf den Plan: „Sollten Einheiten die Grundwehrdiener vorenthalten werden, wird er sich mit der ÖVP und dem Parlament massive Probleme einhandeln“, wetterte er. „Das Bundesheer und damit die Sicherheit der Menschen sind nicht das Privat-Versuchslabor für die irrwitzigen Ideen des Verteidigungsministers“, schimpft Kopf.

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