Wegen angeblicher Verdunkelungsgefahr

ÖVP-Chats: Umfrage-Lady festgenommen

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In der ÖVP-Chataffäre wurde eine der Beschuldigten vorläufig festgenommen. 

Wien. Es handelt sich dabei um die Meinungsforscherin B. Eine Meldung des Standard wurde am Dienstag in Regierungskreisen bestätigt. Die Festnahme erfolgte demnach, nachdem die Frau kurz vor der bei ihr durchgeführten Hausdurchsuchung am 6. Oktober die Festplatte ihres Computers gelöscht haben soll. Festnahmegrund soll deshalb Verdunkelungsgefahr sein.

WKStA sprach von noch laufenden Ermittlungen

Die Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) bestätigte die Festnahme nicht – es handel sich um „laufende Ermittlungen“. Grund für die Verschwiegenheit der WKStA könnte sein, dass die Befragungen von B. zur angeblichen Festplatten-Löschung noch im Gang sind und die Verdachtslage somit noch nicht abschließend geklärt ist. Für B. gilt die Unschuldsvermutung.

Zu Redaktionsschluss war offen, ob B. nach dem Ende ihrer Einvernahme auf freien Fuß gesetzt wird. B. wird Untreue und Bestechung als Beteiligte vorgeworfen. Sie soll mit ihrer Kollegin Sophie Karmasin sowie Kurz-Vertrauten wie Thomas Schmid die Vereinbarung rund um angeblich zu Gunsten der für Kurz und die ÖVP frisierten Umfragen mit umgesetzt haben. Für alle gilt die Unschuldsvermutung.
Fellner: »Wir sind hier die Opfer, nicht die Täter«

Erklärung. ÖSTERREICH-Herausgeber Wolgang Fellner hatte bereits mehrfach betont, er könne „zu hundert Prozent“ ausschließen, dass es manipulierte Umfragen oder wohlwollende Berichterstattung im Gegenzug für Inserate in ÖSTERREICH gegeben habe: „Wir sind Opfer und nicht Täter.“ Und: „Wir sind bei Weitem nicht die Einzigen, die diese Umfragen bekommen haben.“ 

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