„Herabwürdigung aller Frauen!“

ÖVP-Frauen empört über sexistisches Gedicht-Posting von Falter-Chef

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Ein Gedicht, das Falter-Herausgeber Armin Thurnher auf Twitter geteilt hat, sorgt für Schlagzeilen. Jetzt wehren sich auch die ÖVP-Frauen.

„Der Kanzler und seine stark türkisen Frauen“ - so lautet der Titel des umstrittenen Gedichts, das Falter-Herausgeber Armin Thurnher am Sonntag auf Twitter teilte. Nun gibt es Sexismus-Vorwürfe gegen ihn, der die Zeilen, die seinem Büro zugeschickt wurden, auf dem Sozialen Netzwerk geteilt hat. Nicht nur die User-Reaktionen waren deutlich, jetzt wehren sich auch die ÖVP-Frauen.  „Diese sexistischen Tweets beleidigen nicht nur die angesprochenen Ministerinnen, sondern sind eine Herabwürdigung aller Frauen. Wer diesen Zeilen eine öffentliche Bühne bietet und glaubt damit einen humorvollen Beitrag in den sozialen Medien zu leisten, verkennt den Ernst der Lage. Gerade im Internet sind Frauen und Mädchen immer wieder Beleidigungen und Hass ausgesetzt. Jedes Gedicht, jede Zeile, jeder Kommentar, wo Frauen auf ihr Geschlecht reduziert werden, ist zu viel“, so die Bundesleiterin der ÖVP-Frauen, Juliane Bogner-Strauß.

"Nieveauloses Beispiel der Frauenverachtung"

"Wir sehen ein weiteres trauriges, niveauloses Beispiel der Frauenverachtung und des Hasses im Netz gegen Frauen. Gerade von Medien erwarte ich mir mehr Sensibilität. Die Ansprüche, die Armin Thurnher oft anderen gegenüber hat, erfüllen diese Tweets jedenfalls nicht", so Bogner-Strauß.

 

 

Attacke auf ÖVP-Ministerinnen

In dem Gedicht werden die ÖVP-Ministerinnen attackiert.: „Die Köstinger, die Köstinger erlasst die KöSt der Feuerwehr. Die Tanner, die Tanner steht nur auf grüne Manner.“ Auch über andere ÖVO-Ministerinnern wird hergezogen. „Mit Edtstadler, mit Edtstadler ödet er jeden Stadl leer“, oder „Die Raab, die Raab, die Raab er als ganze g`fressen hab“, heißt es darin weiter. Thurnher schrieb zum Gedicht: "Außer Plan wurde dem Büro ein (ausnahmsweise politisches) Vormittagsgedicht zugesteckt. Anlass dürfte der Konflikt zwischen Elli Koestinger und der Feuerwehr sein, es geht aber ins Grundsätzliche: Sebastian Kurz und seine Ministerinnen. Ist da noch alles im Lot?"

"Mangelndes Bewusstsein und fehlende Sensibilität

Die Generalsekretärin der ÖVP-Frauen, Stephanie Lamezan-Salins, zeigt sich ebenfalls geschockt: „Manchmal bedarf es Witz, Angriff, Polemik und Satire, um Dinge sichtbar zu machen. Durch diese Tweets ist jedenfalls mangelndes Bewusstsein und fehlende Sensibilität sichtbar geworden. Wenn es nur darum geht, die Leistungen von Frauen zu schmälern, sexistische Witze zu machen und Amtsträgerinnen zu beleidigen, hat es mit Humor nichts mehr zu tun. Gerade Armin Thurnher sollte die Grenze zwischen feiner Satire und plumper Beleidigung besser kennen.“


 

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