Die Bundes-SP verschmäht das Wahlkampfland NÖ. Nur Buchinger muss ran. Am Montag kämpfte Heidemaria Onodi mit ORF-Begleitung in Tulln.
Der NÖ-Wahlkampf interessiert. Die Niederösterreicher wie die Medien, aber dafür weniger die Bundesparteien. Für die ÖVP ist Erwin Pröll stark genug, in der SPÖ will sich Kanzler Gusenbauer nicht zu weit in das schwierige Gebiet vorwagen. Also schickt er nur Minister Erwin Buchinger in den Wahlkampf und lässt SP-Chefin Heidemaria Onodi allein im weiten Land. „Das stört mich aber gar nicht, denn das hier ist mein Match“, gab sich Onodi gestern ganz souverän ohne Kanzler.
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Und im Gegensatz zu Erwin Pröll, der sich nach wie vor nicht im Wahlkampf befindet, ist bei ihr Kampf schon offiziell. Daher wurde beim gestrigen Ausflug durch Tulln auch ein ORF-Team mitgenommen (heute um 21.05 Uhr in ORF 2). Ihre Tour durch den Bezirk führte sie nach einem Café-Plausch in Absdorf weiter nach Zeiselmauer. Dort warteten etwa 200 Pensionisten auf eine überaus gut gelaunte und allürenfreie Onodi. „Die ist wirklich lustig“, so ein Beobachter erstaunt.
Unauffällig
Doch dass lustig allein nicht reichen wird,
weiß sie freilich auch, immerhin kämpft sie nicht nur gegen die ÖVP, sondern
auch gegen Verluste – intern und extern. Kritiker bezweifeln, dass sie ihre
33 Prozent halten kann, extern ist Onodi bis jetzt nicht besonders
aufgefallen. Daher jetzt die Offensive. „Die SPÖ war federführend mit ihren
Anträgen, bei den Regressansprüchen und der Kinderbetreuung“, so Onodi. Und
schießt sogar gegen den allmächtigen Rivalen Pröll: „Dieses Land braucht
keine übermächtige ÖVP.“
Ob das Niederösterreich auch so sieht, wird aber erst der 9. März zeigen.