Rot-schwarze Allianz für Lobautunnel

Ostregion erstickt im Stau: Aufstand gegen Gewessler

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Wien und NÖ wollen sich die „parteipolitische Aktion“ Gewesslers nicht gefallen lassen.

Wien/NÖ. Eine sofortige Entlastung der verkehrs­geplagten Ostregion fordern Wiens Planungsstadträtin Ulli Sima und Niederösterreichs Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko: „Für den gesamten Osten Österreichs ist die Absage der Nordostumfahrung sowie der Marchfeld-Schnellstraße durch die grüne Verkehrsministerin Gewessler ein Schlag ins Gesicht der Menschen und eine Bedrohung für die wirtschaftliche Entwicklung des Großraums.“

Mit dem Bezirksvorsteher der massiv betroffenen Donaustadt, Ernst Nevrivy, und dem Bürgermeister von Gänserndorf, René Lobner, skizzierten sie die dramatischen Folgen der Entscheidung Gewesslers.

Sima: "Fadenscheinige Verzögerungstaktik"

„Jede kleinere Stadt hat eine Umfahrung, nur die Millionenstadt Wien nicht. Für die knapp 3.000-Seelen-Gemeinde Rainbach in OÖ hat Gewessler grünes Licht für eine Umfahrung gegeben, um die Menschen vor dem Durchzugsverkehr und Lärm zu schützen. Für die Wiener gilt das nicht. Hier wird der Verkehr weiter durch die Stadt donnern“, so Sima.
Eine Studie der grünen (!) Wiener Stadträtin Maria Vassilakou habe 2017 gezeigt, dass Wien durch die S 1 um 77.000 Fahrzeuge pro Tag und 900.000 Transit-Lkw pro Jahr entlastet würde. 
Die Alternativenprüfung Gewesslers sei nach mittlerweile 20 Jahren der Prüfung nur „fadenscheinige Ver­zögerungstaktik“.

Schleritzko: "S 1 auf Altar der Parteipolitik geopfert"

NÖ-Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko fordert den sofortigen Ausbau der S 1 und der S 8 Marchfeld-Schnellstraße: „Es war ein ideologischer und partei­politischer Prozess und kein transparenter. Vor allem wurde auf die Menschen vergessen. Ministerin Gewessler beweist mit ihrem Vorgehen Gleichgültigkeit gegenüber den Problemen der Marchfelder. Kein Wunder: Sie hat diese ja nicht einmal angehört. Der Bau der S 8 würde tausende Bewohner des Marchfelds vom täg­lichen Durchzugsverkehr entlasten.“

Beide Projekte würden sowohl das Weinviertel als auch die A 4 südlich der Donau entlasten: „Diese Chancen wurden auf dem Altar der grünen Parteipolitik geopfert.“ Er verstehe die Ungleichbehandlung nicht: Bei der S 10 reichen 20.000 Autos für einen Umfahrungsbau, in Deutsch-Wagram, wo die S 8 abgesagt werde, seien es heute schon 35.000 Autos täglich: „Die Anrainer ersticken im Verkehr. Wir müssen ihnen wertvolle Lebenszeit, die im Stau verplempert wird, ersparen.“
 

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