Sexismus-Eklat

Vergewaltigungs-Tweet: Kollross vor Rücktritt

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Nach einem geschmacklosen Tweet von SPÖ-Mandatar Kollross kritisieren das nun SPÖ-Chef Andreas Babler und Frauen-Chefin Eva Maria Holzleitner scharf. Muss Kolross zurücktreten?

Es war ein mehr als geschmackloser Tweet von Niederösterreichs SPÖ-Mandatar Andreas Kollross, der nun auch in der SPÖ die Wogen hoch gehen lässt.

Kollross, der für die SPÖ im Nationalrat sitzt und Bürgermeister von Trumau ist, hatte auf X geschrieben: "Weil gerade Braveheart läuft eine kurze Frage. Kann man eigentlich mittels Gemeinderatsbeschluss so ein Ius primae noctis für den Bürgermeister beschließen lassen? Frage aus Interesse. Keinerlei Eigeninteresse natürlich."

Mittlerweile hat sich der niederösterreichische SPÖ-Politiker für den Vergewaltigungsverharmlosenden Tweet auf X entschuldigt.

Beim Ius primae noctis handelt es sich um das angebliche Recht eines Gerichtsherrn, bei der Heirat von zwei seiner Herrschaft unterstehenden Personen die erste Nacht mit der Braut zu verbringen - eine klare Vergewaltigung. 

SPÖ-Nationalrat scherzt über Vergewaltigungen

Babler: "Entschuldigung ist das Mindeste, was wir erwarten""

Die Kritik an Kollross ist jedenfalls groß: SPÖ-Chef Andreas Babler stellt aber klar, dass "seine Entschuldigung das Mindeste" sei, "was wir erwarten". Denn, so Babler: "Verharmlosungen von Gewalt gegenüber Frauen sind auf das Schärfste zu verurteilen und haben in der SPÖ nichts verloren. Wir in der SPÖ, insbesondere @eviholz und ich, bekämpfen jede Form der Verharmlosung von Sexismus, weil es immer eine Herabsetzung von Frauen ist." Eine indirekte Aufforderung zum Rücktritt an seinen Parteigenossen Kollross. 

 

 

 

"Kollross hat sich von Anstand und Respekt verabschiedet"


„SPÖ-Nationalratskollege Andreas Kollross hat sich offensichtlich von jedwedem Anstand und Respekt verabschiedet. Der gestrige nächtliche Kommentar auf X (vormals Twitter) offenbart ein tiefes sexistisches Weltbild, das nicht ohne Konsequenzen bleiben darf“, sagt am Freitag die Frauensprecherin der Volkspartei, Elisabeth Pfurtscheller.

Der Abgeordnete und Bürgermeister habe in unerträglicher Art und Weise über ein „Recht der ersten Nacht“ mittels Gemeinderatsbeschluss und damit offen über Vergewaltigungen von Frauen fantasiert.

Für Pfurtscheller handle es sich hierbei „um eine unfassbare Entgleisung, die zeigt, wie frauenfeindlich Kollege Kollross denkt“. Die SPÖ inszeniere sich gerne als moralische Instanz, die jede Gelegenheit nutze, um andere zu belehren.

„Sexismus darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Die Sozialdemokratie ist gefordert, sich von diesem frauenverachtenden Posting aufrichtig zu distanzieren und den Abgeordneten Kollross für das Thema Sexismus zu sensibilisieren“, sagt die Abgeordnete und fordert klare Konsequenzen.

Frauenministerin: "Sollte kein politisches Amt bekleiden"

Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) äußerte sich ebenfalls und legt Kollross den Rücktritt nahe: „Das ist einfach nur widerlich. Wer meint, dass es lustig ist über Vergewaltigung zu scherzen und brutalste Gewalt an Mädchen und Frauen damit zu legitimieren, sollte sich grundsätzlich hinterfragen und schlichtweg kein politisches Amt bekleiden.“

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