Rendi-Wagner will Blitz-Parteitag

High Noon in der SPÖ um die Partei-Spitze

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Rendi-Wagner wird einen Parteitag vorschlagen. Wird Doskozil antreten?

Wien. Der High Noon in der SPÖ soll am Mittwoch über die Bühne gehen. Wie von ÖSTERREICH bereits am 8. März angekündigt – gestern wurde es offiziell bestätigt –, soll zunächst ein Präsidium, dann ein SP-Vorstand über einen vorgezogenen Parteitag entscheiden.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner tritt damit die Flucht nach vorne an und will damit ihren Kontrahenten dazu zwingen, seine Karten auf den Tisch zu legen. Doskozil müsse dann nach Jahren des Streits sagen, ob er gegen sie antreten wird.

Nach einem ÖSTERREICH-Rundruf bei SPÖ-Präsidiumsmitgliedern zeichnet sich für Rendi-Wagners Vorgehen eine klare Mehrheit ab. „Es reicht, wir wollen das jetzt nicht ewig in die Länge ziehen und auch keine monatelange Mitgliederbefragung“, war der Tenor am Montag.

Burgenlands SP-Landeschef Hans Peter Doskozil soll ursprünglich nach der Salzburger Landtagswahl eben diese vorgehabt haben. Seine Unterstützer bleiben dabei, dass eine „Urabstimmung oder Mitgliederbefragung viel besser wäre“.

Das könnte damit zusammenhängen, dass eine Mehrheit für Doskozil auf einem SPÖ-Parteitag für den Burgenländer mehr als unsicher wäre. Immerhin dürften entscheidende und Mitgliederstarke Landesgruppen und Organisationen – von Gewerkschaft bis Wien – gegen Doskozil als SP-Chef sein.
Er sei „zu polarisierend“. Zudem würden Umfragen deutlich zeigen, dass er zwar bei FPÖ-Wählern, nicht aber bei SPÖ-Wählern gut ankomme, hieß es gestern von mehreren Roten.

Inhaltlicher Infight mit Doskozil steht bevor

Sitzung. Im SPÖ-Präsidium wird denn auch ein inhaltlicher Konflikt erwartet. Während Doskozil sein „Modell Burgenland“ propagieren will, wollen sich da mehrere SPÖ-Spitzen nun auch seinen Inhalten entgegenstellen. Eine erste Kostprobe gab gestern bereits Ex-SPÖ-Spitzenpolitikerin Brigitte Ederer, die Doskozils Programm als „retro“ bezeichnete.

Sollte Doskozil in den Ring steigen – Polit-Experten glauben, dass er es jetzt müsse –, würde auch der Vorstand den Parteitag absegnen. Auch, wenn viele in dem Gremium und in der SPÖ sich in Wirklichkeit einen Kompromisskandidaten wünschen würden. Sie sehen beide Streitparteien als zu beschädigt an.

Parteitag. Mit Doskozil an der Spitze befürchten sie aber offenbar eine ­echte Zerreißprobe für die Roten. Der Parteitag könnte dann im Mai, vielleicht sogar schon April stattfinden.

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