SP-Befragung und Parteitag sollen klären, wer neuer SP-Chef wird
Nach einem stundenlangen Streit war es knapp vor 16 Uhr so weit: Das SPÖ-Präsidium verständigte sich gestern darauf, dass zunächst eine Mitgliederbefragung, dann ein Parteitag kommen solle.
Darauf einigten sich die Roten danach auch in einem SPÖ-Parteivorstand, in dem gestern ebenfalls stundenlang weiter über den zerstörerischen Streit zwischen Hans Peter Doskozil und Pamela Rendi-Wagner debattiert wurde.
"Müssen endlich den Konflikt lösen"
Stimmung. Doskozil wollte bekanntlich nicht bei einem Parteitag antreten -dort wäre eine Mehrheit für ihn unwahrscheinlich. Rendi-Wagner wollte ebendiesen. Damit hat der Burgenländer, der seit 2017 SPÖ-Chef werden wollte, einen Punktesieg erreicht. "Er hat eine Mitgliederbefragung erzwungen, weil niemand mehr nein sagen konnte", sagte gestern ein Vorstandsmitglied zu ÖSTERREICH.
In den kommenden Wochen muss erhoben werden, ob sich jetzt ein Dritter/eine Dritte meldet. Ab Mai soll dann die Mitgliederbefragung laufen. Im Juni könnte der Parteitag stattfinden. Abstimmen können dann 140.000 SPÖ-Mitglieder aus ganz Österreich. Die SPÖ befindet sich damit nun in einem parteiinternen Wahlkampf. Beide Kandidaten - plus allfällige weitere Kandidaten - werden die kommenden Monate zu sämtlichen Landesorganisationen, Bezirken und Mitgliedern tingeln, um sich selbst anzupreisen. Die meisten in der SPÖ halten übrigens beide Kandidaten für keine gute Idee.