Feierlichkeiten in Kiew verboten

Kanzler Nehammer sichert Ukraine Österreichs Solidarität zu

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Zum zweiten ukrainischen Nationalfeiertag seit Beginn des russischen Angriffskriegs hat Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) dem "ukrainischen Volk, das seit nunmehr über 1,5 Jahren um seine Heimat kämpft" Österreichs Solidarität zugesichert.

Als sichtbares Zeichen dafür werde das Äußere Burgtor Donnerstagabend in den Landesfarben der Ukraine "blau & gelb" beleuchtet, schrieb Nehammer auf Twitter (X). Ins selbe Horn blies auch Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP).

"Wir werden die Ukraine so lange wie nötig unterstützen", so Schallenberg am Donnerstag ebenfalls auf Twitter (X). Der Unabhängigkeitstag habe eine besondere Bedeutung, heißt es aus dem Außenministerium, denn er falle "mit dem traurigen Meilenstein von 1,5 Jahren brutaler russischer Aggression" zusammen. "Heute am ukrainischen Unabhängigkeitstag - wie auch an jedem anderen Tag seit dem brutalen und völkerrechtswidrigen Überfall durch Putins Russlands - stehen wir Seite an Seite mit den Ukrainer:innen", postete Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) auf derselben Plattform.

Die Ukraine hatte am 24. August 1991 im Zuge des Zusammenbruchs der Sowjetunion ihre Unabhängigkeit erklärt. Am 24. Februar 2022, exakt ein halbes Jahr vor dem Unabhängigkeitstag, begann Russland seinen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. "Wir ehren das tapfere ukrainische Volk und seinen unerbittlichen Kampf für Freiheit, Frieden und Sicherheit", so das Außenministerium in Wien weiter.

Größere Feierlichkeiten in der Hauptstadt zum diesjährigen Nationalfeiertag verbot der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, aber angesichts der Gefahr russischer Luftangriffe. Stattdessen wurden im Stadtzentrum zerstörte russische Panzer aufgereiht. Im vergangenen Jahr hatte Russland die Ukraine am Unabhängigkeitstag mit einer Angriffswelle überzogen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj appellierte an die Einheit der Ukrainer. "Im großen Krieg gibt es keine kleinen Dinge. Nichts ist unwichtig. Niemand ist unwichtig. Das betrifft sowohl die Menschen, als auch die Taten und Worte", hob der Staatschef in einer am Donnerstag verbreiteten Videobotschaft hervor. Dabei dankte er insbesondere Soldaten, Rüstungsarbeitern, Elektrikern, Journalisten, Minenräumern, Lehrern, Medizinern und Sportlern für ihren Einsatz und erinnerte an die gebrachten Opfer.

Die außenpolitische Sprecherin der SPÖ, Petra Bayr, drückte auf Twitter (X) ihr Mitgefühl mit "allen Menschen" aus, "die Freund:innen & Angehörige verloren haben & gleichzeitig meine Hochachtung vor allen Widerstand Leistenden! Ihr seid Vorbild für viele." "Volle europäische Solidarität" forderte am Donnerstag in einer Aussendung NEOS-Außenpolitiksprecher Helmut Brandstätter ein: "Seit 546 Tagen kämpft die Ukraine ununterbrochen und ungebrochen für ihr Recht auf Selbstbestimmung - und damit auch für die Freiheit von ganz Europa, denn niemand weiß, welche Grenzen Putin noch überschreiten würde."
 

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