Kripo-Chef Andreas Holzer und der Verlag Kremayr&Scheriau haben im medienrechtlichen Prozess gegen das Peter Pilz-Buch "Kurz. Ein Regime" eine außergerichtliche Einigung erzielt.
Das Werk werde nicht mehr nachgedruckt und auch nicht mehr ausgeliefert, teilte das Unternehmen am Dienstag in einer schriftlichen Aussendung mit. Holzer hatte die Einziehung des Buches und eine Entschädigung beantragt, da dieses ihn betreffend falsche und ehrenrührige Behauptungen enthalten soll.
Bei den Passagen, die Holzer gerichtlich bekämpft hatte, geht es zum einen um die Behauptung, er sei einem türkisen Netzwerk zuzurechnen. Zum anderen erhebt Pilz in seinem Buch den Vorwurf, Holzer habe als seinerzeitiger Leiter der "Soko Ibiza" nötige Ermittlungen rund um die Causa Ibiza und Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache unterlassen. Die beim Landesgericht eingebrachten Anträge des Kripo-Chefs richteten sich deswegen gegen den Verlag, weil laut Medienrecht primär ein Medieninhaber für allfällige strafrechtliche Verstöße haftet.
Autor Pilz selbst zeigte sich im Gespräch mit der APA "überrascht und enttäuscht" vom "Einknicken" des Verlags. Er sucht nun andere Wege, sein Buch weiter zu veröffentlichen, wenn nötig über sein eigenes Medienunternehmen zackzack.at. Zudem kündigte Pilz an, eine mögliche Neuauflage inhaltlich noch zu erweitern, denn: "Dann legen wir halt nach."