Wiener Chef fordert von Kollegen Solidarität

SPÖ-Konflikte: Ludwig stärkt jetzt Babler den Rücken

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Der mächtige Wiener Bürgermeister weist die „Westachse“ in die Schranken.

Wien. Andreas Babler war nicht einmal zwei Tage SPÖ-Chef – da rückten die Vertrauten des unterlegenen Hans-Peter Doskozil schon aus: Dem Salzburger SPÖ-Chef David Egger etwa ist Bablers Forderung nach einer 32-Stunden-Woche ein Dorn im Auge. Auch eine etwaige weichere Zuwanderungspolitik kritisierte er vorsorglich, Dornauer wieder trat für eine SPÖ-ÖVP-Koalition ein, obwohl Babler eher eine Ampel anstrebt.

Ludwig kontert. Nun, das Murren der Doskozil-Freunde kommt bei Michael Ludwig – ursprünglich Team Rendi-Wagner – gar nicht gut an. Im Talk auf oe24.TV sagt der Wiener SPÖ-Chef: „In den strategisch wichtigen Fragen sollte man sich in den Gremien akkordieren und einen Parteivorsitzenden, der neu gewählt worden ist – und das in einem sehr holprigen Szenario –, einmal die Möglichkeit geben, sich zu finden und ein Team zusammenzustellen.“

Video zum Thema: Isabelle Daniel: Das Interview mit Michael Ludwig

 

Solidarität gefordert. Ludwig weiter: „Man sollte ihn nicht gleich von vornherein mit Kritikpunkten begleiten. Ich glaube, es ist jetzt wichtig, Solidarität zu zeigen und dass man gemeinsam an einen Strang zieht. Das gilt für alle Landesorganisationen.“

■ Doskozil soll mitmachen. Ludwig bedauerte erneut, dass sich Doskozil seinerzeit unter SPÖ-Chef Kern aus dem Parteipräsidium zurückgezogen habe – und nicht zurückkehren will: „Natürlich ist das Burgenland ein wichtiges Bundesland, so gesehen wäre man gut beraten, in den Gremien vertreten zu sein. Ich habe damals Doskozil meinen Platz angeboten. Er hat das abgelehnt, das habe ich sehr bedauert. Dann folgte ein jahrelanger Prozess, der davon abgelenkt hat, dass wir eigentlich für die Menschen arbeiten müssten.“

■ Bablers Posten. Ludwig wies auch Kritik der SPÖ-Länder zurück, dass die Wiener SPÖ unter Babler alle Posten einnehmen würde: „Wir stellen überhaupt keine Ansprüche.“ Babler solle die Parteizentrale durchaus mit engen Vertrauten besetzen.

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