SPÖ-Wahl-Skandal

Wahlkommissions-Chefin transportierte Stimmen im Plastiksackerl

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Das Chaos in der SPÖ will kein Ende nehmen. Nach der Jahrhundertpanne bei der Wahl kommen immer neue Details ans Licht, die die Verantwortlichen weiter unter Druck setzen. 

Der Pechvogel war Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser. Er musste sich nach dem SPÖ-Wahl-Debakel ins "ZiB2"-Studio setzen und Rede und Antwort stehen - dabei brachte er ein neues Detail ans Licht, das die Diskussion um Wahlkommissions-Chefin Michaela Grubesa weiter verschärfen dürfte. 

Denn: Kaiser schloss im Interview mit Martin Thür, der übrigens den ganzen Stein ins Rollen brachte, nicht aus, dass es zu einer Parteitags-Wiederholung kommen könnte. "Wir brauchen ein definitives Ergebnis, welches jeder weiteren Überprüfung standhält", so Kaiser. Und ganz nebenbei erwähnte er dann noch, die Wahlzettel seien nach dem Parteitag immerhin in einem einfachen Plasticksackerl nach Wien transportiert worden und dort zwei Tage - einfach so - in der Löwelstraße gelegen. 

LH Kaiser
© ORF
× LH Kaiser
LH Kaiser in der heutigen "ZiB 2"

Dies könnte auch erklären, warum es bei der neuerlichen Auszählung, bei der schließlich Babler als Sieger hervorging, erneut Ungereimtheiten gibt. oe24 berichtete. Beide Kandidaten erhielten bei der letzten Auszählung eine Stimme mehr als noch am Parteitag, während die ungültigen Stimmen gleich blieben. Immerhin forderte Babler eine erneute Zählung der Stimmen, um Klarheit zu schaffen. Aber nachdem die Stimmen für zwei Tage in einem Plastiksackerl herumlagen, ist natürlich nicht auszuschließen, dass Wahlzettel abhanden- oder dazugekommen sind. 

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