Politik-Insider

Dosko sucht "Linke" und sagt Jein zu Kickl

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Streit über Rot-Blau in Sitzung. Und wie Doskozil SP-Linke besänftigen will.

Auf der Suche. Eigentlich hatte sich die SPÖ – oder die Streitparteien Hans Peter Doskozil und Pamela Rendi-Wagner – ja in der hitzigen SPÖ-Präsidiumssitzung am Mittwoch Artigkeit auferlegt. Nach der Einigung auf Mitgliederbefragung und Parteitag über die SP-Spitze scheint die SPÖ aber derzeit vor allem auf der Suche zu sein:

■ Herausforder Doskozil ist auf der Suche nach „Linken“, wird berichtet, um diesen Flügel der Partei zu besänftigen. Er selbst bezeichnete das Donnerstag offiziell als ein „möglichst breites Team“ suchen, um „der Polarisierung meiner Person“ entgegenzutreten. Die SJ OÖ bezeichnete ihn etwa bereits als „roten Kickl“.

■ Rendi-Wagner wiederum scheint derzeit auf der Suche nach einem neuen Termin für eine Präsidiumssitzung zu sein. Am Mittwoch wurden schließlich weder Prozedere noch genauer Ablauf des rot-internen Wahlkampfes festgelegt.

■ Laut mehreren Roten dürfte diese Sitzung aber erst übernächste Woche stattfinden. Kommende Woche sei Doskozil mit seinem Landtagsklub auf Brüssel-Ausflug.

FP-Frage. In weiten Kreisen der SPÖ – viele seiner Unterstützer gehören dem rot-blauen Lager der Roten an – steht Doskozil auch wegen seinem möglichen Pakt mit Blau weiter in der Kritik. Burgenlands SPÖ hatte bis zum Ibiza-Video mit der FPÖ koaliert. Diese Skepsis entlud sich auch beim SPÖ-Parteivorstand am Mittwochabend. Mehrere Anwesende, darunter der in der SPÖ sehr beliebte Gewerkschafter Willi Mernyi, wollten von Doskozil wissen, ob er mit den Blauen im Bund koalieren würde.

Antwort: Er schließe „eine Koalition mit der Kickl-FPÖ aus“. Woraufhin Wiens Bürgermeister Michael Ludwig nachfragte: „Gilt das für alle in der FPÖ?“. Ein nö. Genosse ätzte darauf, warum Ludwig so genau nachfrage. Woraufhin der Burgenländer nur auf den „Werte­katalog“ verwies.

Ob ihm die SP-Gegner von Rot-Blau mehr glauben, bleibt abzu­warten.

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