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Nach Selenskyj-Ausladung: Ärger in der SPÖ über Rendi

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Zwar ist die SPÖ jetzt in der Causa Selenskyj zurückgerudert – in der SPÖ rumort es aber wieder gegen Parteichefin Pamela Rendi-Wagner. 

Es ist schon wieder etwas passiert. Und das ausgerechnet vor der großen „Kanzlerinnen-Rede“ mit der sich Pamela Rendi-Wagner am kommenden Sonntag in der noblen Akademie der Wissenschaften in der Wiener City als nächste Spitzenkandidatin in der SPÖ etablieren will.

Mit dem internen Management haperte es wieder einmal

Doch dass es mit dem internen Management der Parteichefin hapert, war wieder einmal in der Causa Selenskyj zu sehen: Nachdem sich die beiden SPÖ-Vertreterinnen Doris Bures und Andrea Kuntzl in der Nationalratspräsidiale vergangene Woche eher skeptisch zu einem Auftritt des im Abwehrkampf stehenden ukrainischen Präsidenten geäußert haben, rumort es in der SPÖ wieder. Kuntzl und Bures hatten durchaus ernst zu nehmende Argumenten vorgebracht. Etwa, wie man mit Forderungen nach militärischer Unterstützung umgehen soll.

Doch als sogar Grüne und ÖVP für den Auftritt sind und sogar der Bundespräsident kein Problem mit der Neutralität sieht, fand sich Rendi Seite an Seite mit der FPÖ, und das kann sie gar nicht brauchen. Und so wurde nach einem eintägigen Eiertanz Klubvize Jörg Leichtfried ausgeschickt – und der ruderte zurück. Natürlich habe die SPÖ nichts gegen einen Auftritt Selenskyjs. Und dabei geht der Eiertanz weiter. Eine gemeinsame Sondersitzung mit den Neos, ÖVP und Grünen um die Rede tatsächlich möglich zu machen? Bitte nicht.

Ein Fehler, der nicht passieren dürfte

In der Partei rumort es wieder. Ein besonders routinierte SPÖler will nicht genannt werden, sagt: „Man hätte vorher wissen müssen, dass das nicht gut ankommt und nicht durchzuhalten ist.“ Ein anderer Roter findet das Bild schrecklich, dass Leichtfrieds Zurückruderei abgibt: „Da hat ein Mann zwei Frauen korrigiert, wie sieht denn das aus.“ Und als einziger äußerte sie natürlich Rendis Lieblingsfeind Hans Peter Doskozil: „Das war ein außenpolitischer Fehler, der hätte nicht passieren dürfen.“

Das Schlimme für Rendi: Sie ist doppelt betroffen. Als Parteichefin, die solche Situationen managen sollte. Und als Außenpolitische Sprecherin müsste sie die Linie vorgeben. Beides ist in diesem Fall nicht passiert.
  

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