Die Comeback–Pläne von Sebastian Kurz – samt dessen Drehbuch, das ziemlich an seine Eroberungspläne vor 2017 erinnern – bleiben auch in der schwarz–türkisen Welt nicht verborgen und lösen entsprechende Nervosität aus.
Auch wenn vordergründig sowohl Sebastian Kurz als auch Karl Nehammer auf ein Herz und eine Seele spielen, dürfte das Verhältnis zwischen dem Ex-Kanzler und seinen Nachfolgern an der VP-Spitze und in den Ministerien mehr als brüchig sein.
Nehammers Vertraute ausgeschickt
Dass VP-Medienministerin Susanne Raab – einst von Kurz entdeckt, jetzt enge Vertraute von Nehammer – sich beeilt zu erklären, dass sie zu 100 Prozent ausschließe, dass Kurz vor der Wahl 2024 zurückkehren könnte, verstärkt diesen Eindruck nur. "Sie kann in seinem Namen gar nicht ausschließen. Offenbar haben die Angst vor Sebastian", spottet ein Türkiser. Wie auch immer. Sicher ist nur, dass sich ein möglicher Machtkampf in schwarz–türkis abzeichnet. Einige Wegbegleiter des gefallenen Ex-VP-Chefs meinen schließlich, dass dieser eben wegen diesen Spannungen "nicht die ÖVP zurück will, sondern eine eigene Liste plant."
"Dann wäre er der Mörder der ÖVP", kontert hingegen ein VP-Mann diese Pläne.
Drehbuch für Comeback von Kurz
Nehammer selbst kann derzeit auf Unterstützung der Landeshauptleute – sie sind gegen ein Comeback von Kurz – einen Teil seiner Minister und seinem Klubchef Wöginger bauen. Genau jene also, die längst im Visier der "Kurz–Truppe" stehen würden, die sich alle wieder in einem gemeinsamen Büro wiederfinden und dort wohl nicht nur über Wokeness diskutieren, sondern das Drehbuch für das Kurz-Comeback schreiben. Ob eine rasche Rückkehr überhaupt möglich wäre, wird aber zunächst ein Gericht im Oktober klären. Sollte der einstige Ober-Türkise dort wegen mutmaßlicher Falschaussage freigesprochen werden, wird der Plot von "Kurz – der Film" wohl nur "Kurz und der Kampf um die ÖVP" einläuten …