Heißes Polit-Gerücht

Tritt Kurz mit eigener Liste gegen ÖVP an?

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Blümel, Köstinger, Sachslehner und Co. - wer im Team Kurz antreten könnte - und wer die Finanziers im Hintergrund sind.

Es ist das heißeste innenpolitische Gerücht der Woche: Wann plant Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz ein Comeback in der Politik? Der Kinofilm „Kurz“ und die dazugehörige Premiere mit 500 illustren Gästen haben die Spekulationen um die Kurz-Rückkehr befeuert.

Im Umfeld von Kurz geht man davon aus, dass der Ex-Kanzler zwar in die Politik zurückwill, aber wohl erst nach der nächsten Wahl.

Möglich sei jedenfalls, dass Kurz nicht in die ÖVP zurückkehrt, sondern mit einer eigenen Liste antritt, erzählen Kenner des Ex-Kanzlers. Denn Kurz ist auf Teile seiner ehemaligen Partei nicht gut zu sprechen. Vor allem einige Landeshauptleute hatten sich beim Kurz-Abgang gegen ihn gestellt. „Er will sich von den Landeshauptleuten sicher nicht dauernd dreinreden lassen, sollte er die ÖVP wieder übernehmen“, heißt es von einem Vertrauten.

Vorbereitungen für eine Liste Kurz dürften bereits anlaufen

Die Vorbereitungen für eine Liste Kurz dürften hinter den Kulissen jedenfalls bereits anlaufen. Schon jetzt hat Kurz viele seiner ehemaligen Vertrauten in seinem Büro am Wiener Ring versammelt: Ex-Finanzminister Gernot Blümel, Ex-Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, Ex-Kabinettschef Bernhard Bonelli und die Ex-Sprecher Johannes Frischmann und Viktor Niedermayr arbeiten dort. Sie alle wären wohl als Mitstreiter bei einer Liste Kurz dabei.

Auch die Wiener Gemeinderätin Laura Sachslehner - die immer wieder als parteiinterne Scharfmacherin gegen die türkis-grüne Regierung auftritt - wird als mögliche Mitstreiterin genannt. Überhaupt gibt es in der Wiener ÖVP nach wie vor eine starke Kurz-Fanbase. In der Regierung gelten Verfassungsministern Karoline Edtstadler und Außenminister Alexander Schallenberg als „Türkise“. Auffallend war auch, dass ÖVP-Ikone und Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel bei der Filmpremiere am Mittwoch direkt neben Kurz saß. Die beiden hätten ein ausgezeichnetes Verhältnis, heißt es.

Mögliche Finanziers kursieren bereits

Auch mögliche Finanziers für die Liste Kurz kursieren bereits: Allen voran Multimillionär Alexander Schütz, der mit Kurz eine gemeinsame Firma hat. Aber auch Industrielle wie die Familie Ortner (hier arbeitet der enge Kurz-Vertraute Axel Melchior als Geschäftsführer), die Fruchtsaftproduzenten Rauch oder KTM-Eigentürmer Stefan Pierer haben gute Kontakte zu Kurz und genügend Geld, um eine Liste Kurz zu unterstützen.

In der ÖVP ist man jedenfalls nervös: „Kurz könnte innerhalb weniger Monate ein fix und fertiges Wahlkampf-Team inklusive Finanzierung aufstellen. Sein Antreten würde uns bei den Wahlen halbieren“, so ein schwarzer ÖVP-Mann. Kurz selbst dürfte sich allerdings noch nicht entschieden haben, ob er sein Comeback mit einer eigenen Liste oder mit der „alten“ ÖVP versuchen würde. Der Ex-Kanzler wolle nun einmal das Ergebnis der ÖVP bei der Nationalratswahl im kommenden Jahr abwarten und dann sukzessive an seiner Rückkehr arbeiten. Außer die ÖVP stürzt bei der EU-Wahl im Juni komplett ab. „Dann könnte es vielleicht auch ganz schnell gehen mit seinem Comeback“, mutmaßt ein Kurz-Kenner … 

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