Seinem Nachfolger Michael Ludwig wünscht Häupl das notwendige Glück.
Der Wiener Bürgermeister und - nun ehemalige - Parteichef der Wiener SPÖ hat seinem Nachfolger Michael Ludwig beim Parteitag am Samstag zur Wahl gratuliert. "Was ich dir vor allem wünsche, ist die notwendige Fortüne", sagte er.
Denn Glück brauche man: "Auf der Titanic waren alle gesund, nur Glück haben sie keines gehabt." Und falls wer über ihn - also Ludwig - am Anfang "komisch" rede, dann könne er ihn beruhigen: "Mir ist es auch nicht anders ergangen."
Häupl offiziell verabschiedet
Die Ära Michael Häupl in der Wiener SPÖ ist zu Ende - und die Partei hat sich am Samstag auch offiziell vom Langzeit-Chef verabschiedet. Landesparteisekretärin Sybille Straubinger konstatierte zu Beginn der Zeremonie: "Michael Häupl kann man zu Recht als Legende bezeichnen." Nun hat er sogar ein eigenes Lied.
Nach der Wahl von Michael Ludwig zum neuen Vorsitzenden wurde ein Video präsentiert, in dem Freunde und Weggefährten den nun ehemaligen Vorsitzenden würdigten. Bedeutende Wiener Sozialdemokraten wie Rudi Edlinger, Renate Brauner, Josef Cap, Heinz Fischer, Harry Kopietz oder Grete Laska ließen in dem Beitrag die gemeinsame Geschichte Revue passieren.
Die Wiener SPÖ verabschiedete sich von ihrem langjährigen Vorsitzenden und Bürgermeister Michael Häupl.
SPÖ schenkte ihm ein eigenes Häupl-Lied
Bundesparteivorsitzender Christian Kern überreichte Häupl anschließend einen Zeitungsstapel - mit Meldungen über seinen Amtsantritt 1993 (als Parteichef) bzw. 1994 (als Bürgermeister). Auch Gewerkschafter Christian Meidlinger und SPÖ-Rathaus-Klubchef Christian Oxonitsch durften sich auf der Bühne persönlich bedanken.
Dann gab es eine weitere Überraschung für Häupl - ein eigens für ihn geschriebenes Lied, komponiert und dargebracht vom Trio Ernst Molden, Hannes Wirth und Walther Soyka. Angekündigt wurde die Nummer als "Heldengesang", sie wartete unter anderem mit der Textzeile "Des is da Burgamasta, lachen tut er, Häupl hast er" auf.
Emotioneller Augenblick
Der Besungene zeigte sich höchst erfreut, weil: "Ein paar Bouteillen Wein kann man schnell wo schenken." Ein Lied, noch dazu von Ernst Molden, sei jedoch etwas Ungewöhnliches.
"Ja, natürlich ist es ein emotioneller Augenblick", gestand Häupl seine Rührung ein: "Es waren fantastische 25 Jahre." Nachrufe halte er aber, so betonte er, noch nicht angebracht: "Ich bin in der sozialdemokratischen Bewegung, ich bleibe in der sozialdemokratischen Bewegung." Und er sei ja noch immer Parteivorsitzender - in Ottakring.