Startschuss

Nach Film: Das sind Comeback-Pläne von Sebastian Kurz

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Für eine Nacht Kanzler: Wie Kurz die Film-Premiere und sein Verfahren für eine Rückkehr in Politik nutzen könnte. Offen sei, ob er mit eigener Liste oder als ÖVP-Kandidat zurückkehre, sagen Insider.

Zumindest einen Kino-Abend und eine Party-Nacht lang war Sebastian Kurz wieder „Kanzler“. Zumindest in den Augen vieler Anwesenden - zunächst während der Film-Vorführung des Kurz-Films Mittwochabend im Wiener Artis Kino, danach bei der After-Show-Party in der "Hannelore" in der Wiener Innenstadt.

Alle fragten: "Wann kehrt er zurück"

„Den ganzen Abend hindurch schwang die Frage mit: wann kehrt er zurück?“, berichtet ein VPler. Dass nicht nur die ehemaligen Regierungsmitglieder, sondern auch sämtliche amtierenden Minister – samt Kanzler Karl Nehammer – antanzten, zeige seine „Strahlkraft“. Auch, wenn einige wohl eher gute Miene zum bösen Spiel machten. "Egal wie demonstrativ freundlich Sebastian und Nehammer miteinander umgehen, sich trauen sich wechselseitig nicht mehr", plaudert ein Türkiser aus dem Nähkästchen.

Landeshauptleute fehlten demonstrativ

Allerdings fiel freilich auch auf wer fehlte: Sämtliche VP-Landeshauptleute, die damals auch über das Polit-Ende von Sebastian Kurz als VP-Chef und Kanzler befunden hatten.

Der gefallene Ex-Regierungschef selbst beteuert immer wieder, dass er das Kapitel Politik abgeschlossen habe. Selbst enge Wegbegleiter von ihm bezweifeln das allerdings: "Politik fehlt ihm, egal wie erfolgreich er finanziell auch ist".

Manche von ihnen glauben, er könne bereits nach seinem ersten Verfahren – im Oktober wegen mutmaßlich falscher Zeugenaussage – im Falle eines Freispruchs, den Sprung zurück in die Politik wagen. In der türkisen Welt – das zeigte sich laut Augenzeugen auch am Mittwochabend – herrsche die Stimmung, dass „Linke und Medien Kurz nur verfolgen, weil sie keinen ÖVP-Kanzler aushalten“ würden, berichtet ein skeptischer ÖVP-Mann, der das Treiben eher mit Argwohn beobachtet. Auch der ebenfalls anwesende Ex-VP-Kanzler Wolfgang Schüssel teile diese Ressentiments. Wie auch immer.

Mit eigener Liste oder doch als VP-Kandidat?

Ein enger Vertrauter von Kurz glaubt, dass der einstige Ober-Türkise aber trotzdem nicht für die ÖVP, sondern mit einer eigenen Liste antreten könnte. Er wolle „nie wieder von den Landeshauptleuten abhängig sein“. Das bezweifelt wiederum ein anderer Kurz-Kenner: „Am Ende will er die ÖVP zurück“. Er glaubt, dass Kurz sich dafür aber „drei bis vier Jahre Zeit lassen“ werde.

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