Warum der Unmut gegen SPÖ-Chef Babler steigt und wieso sich die „Revoluzzer“ in der SPÖ Ex-Kanzler Kern oder Marterbauer wünschen
Zumindest in einer Frage scheinen sich weite Teile der SPÖ einig zu sein: „Niemand ist der Meinung, dass Andreas Babler den Job kann und die SPÖ nach vorne bringen“ könne, tönt es aus sämtlichen Lagern der Roten.
Länder wollen, dass Babler freiwillig verzichtet
Und die SPÖ-Länder – weite Teile in Niederösterreich, Burgenland, Steiermark, Salzburg, Vorarlberg, Oberösterreich und Kärnten – würden gerne, dass der SPÖ-Chef und Vizekanzler auf seine bereits beschlossene Kandidatur beim SPÖ-Parteitag im März 2026 verzichtet. Direkt mit ihm reden dürfte bislang aber keiner. „Wenn die wirklich einen Wechsel wollen, müssten die zu ihm gehen und ihm offen sagen: Das geht sich nicht mehr aus. Bitte geh“, sagt ein roter Spitzenmann, der bezweifelt, dass die Sozialdemokraten das so offen machen werden.
Einer der SPÖ-Revoluzzer bringt denn auch Plan B ins Spiel: „Eine Kampfkandidatur beim SPÖ-Parteitag.“ Nur: Geht das überhaupt mit dem neuen Statut? Laut mehreren roten Vorstandsmitgliedern gehe das, „sobald eine Mehrheit im Vorstand einen weiteren Kandidaten vorschlägt“. Und wer wäre dieser Kandidat?
Tritt Kern beim SPÖ-Parteitag an?
Die meisten dieser Ländervertreter nennen Christian Kern, den roten Ex-Kanzler. „Einer Kampf-Kandidatur gegen Babler wird er sich sicher nicht stellen“, kontert ein Weggefährte von Kern im oe24-Gespräch. Der zweite Name, der fällt, ist jener von SPÖ-Finanzminister Markus Marterbauer. Dieser würde sich das aber ebenfalls „nur antun, wenn Babler vorher auf eine Kandidatur verzichtet“.
Dass der SPÖ-Vorsitzende das macht, gilt als „nahezu ausgeschlossen“, sind sich fast alle in der SPÖ einig. Also viel Lärm um nichts? Ein Spitzen-Roter meint: „Dann kann ja die Lage noch nicht schlimm genug sein, wenn alle Lager der Roten – Länder inklusive Wien und Gewerkschaft – sich nicht zusammen hinsetzen und sich auf einen Nachfolger von Babler einigen.“