Kleingärten-Affäre

SPÖ-Schrebergärten: Nevrivy entzweit Babler und SPÖ-Wien

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SPÖ-Chef Andreas Babler würde sich Konsequenzen in Causa Nevrivy wünschen. Betroffene Nationalratsmandatarin Bayr habe angeboten sie zu ziehen. Warum SPÖ Wien das offenbar verhinderte. Und der lange Schatten des SPÖ-Parteitages im November als Belastung.

Die Schrebergärten-Causa um den Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy löst Konflikte zwischen der Bundes-SPÖ und den Wiener Roten aus. SPÖ-Chef Andreas Babler hätte gerne eine schärfere Reaktion und Konsequenzen, berichten Rote. Ihm seien aber de facto vor dem SPÖ-Bundesparteitag im November die Hände gebunden, wissen auch Wiener Rote.

SPÖ-Chef Babler spricht zu Nehammer-Video.

SPÖ-Chef Babler spricht zu Nehammer-Video.

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× SPÖ-Chef Babler spricht zu Nehammer-Video.

Nevrivy in See-Not
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Nevrivy hätte "dann Konsequenzen ziehen müssen"

Dass Babler ursprünglich offiziell auch Konsequenzen gefordert hatte, kam in der SPÖ Wien gar nicht gut an. "Wir bewerten und regeln unsere Sachen schon selbst", sagt ein Wiener Roter. Zudem: Die Kleingarten-Causa würde ja nicht nur Nevrevy, sondern auch die Nationalratsabgeordnete Petra Bayr - die sogar zwei dieser Grundstücke erworben habe – betreffne. Hier „könnte Babler ja agieren“, sagt ein Sozialdemokrat.

Der Haken: SPÖ-Insider berichten ÖSTERREICH, dass die Gewerkschafterin Bayr nach einer Schrecksekunde „angeboten hatte Konsequenzen zu ziehen“. Davon habe man „in Wien aber nichts hören wollen“. Hätte sie Konsequenzen gezogen, hätte das freilich den „Druck auf Nevrivy erhöht auch Konsequenzen zu ziehen“. Wie auch immer.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ)
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× Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ)

 

Roter: "Umgang mit Affäre liefert ÖVP & FPÖ Munition"

Im SPÖ-Natiomnalratsklub ist man sich bewusst, dass die Schrebergärten-Debatte der SPÖ „an Glaubwürdigkeit“ koste und „ÖVP und FPÖ im Wahljahr jede Menge Munition“ liefere.

In der SPÖ Wien wiederum stellen sich die mächtigen Flächenbezirke dagegen einen der ihren „zu opfern“. Sie sehen eine „reine Neid-Diskussion“.Diese Siht teilen freilich nicht alle in Wien. Im gegenteil. Wieder andere werben um Verständnis für Wiens Bürgermeister Michael Ludwig: "Nevrivy sagt, dass er sich nichts zu Schulde kommen lassen habe. Er kann ihn nicht einfach opfern. So funktioniert das in Wien nicht".

Angst vor Chaos-Parteitag

Sowohl die Affäre selbst als auch die Reaktionen belasten freilich auch das Klima vor dem SPÖ-Parteitag. Das wissen freilich sowohl Babler als auch Ludwig, die beide kein Interesse an einer Eskalation oder einem Chaos-Parteitag im November hätten. Das würde die Beiden wieder einen. "Immerhin stehen wir vor einem Wahljahr". Na dann.

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