Privilegien:

Politiker kassieren bis zu 18.814 € mehr im Jahr

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Türkis-Grün lässt Politgagen steigen – vorgeschützt werden kleine Bürgermeister. 

Wien. Es ist die höchste Anhebung seit mindestens 30 Jahren: Weil die Gagen für Politikerinnen und Politiker nach der Inflationsrate valorisiert werden, steigen sie also ausgerechnet dann stärker, wenn Herr und Frau Österreicher damit kämpfen müssen, ihren täglichen Einkauf zu finanzieren. Konkret hat die Statistik Austria errechnet, dass Polit-Gagen für 2023 um 5,3 % zulegen. Klingt nicht allzu viel – bei hohen Gehältern wie dem des Bundespräsidenten kommt da aber einiges zusammen.

ÖSTERREICH hat die Jahresgehälter ausgerechnet: Demnach wird Bundespräsident Alexander Van Bellen – vor Steuern – 2023 ein Jahresgehalt von satten 373.808,40 Euro verdienen, das macht ein Plus von 18.814,60 Euro. Zum Vergleich: Der österreichische Durchschnittspensionist verdient 22.618 Euro – das kriegt VdB 2023 fast als Erhöhung dazu. Auch die Gagen von Kanzler Karl Nehammer und seinem Vize Werner Kogler steigen entsprechend stark.

Eine Nulllohnrunde fordert indes SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, ihr Klub­obmann-Kollege Herbert Kickl von der FPÖ will der Regierung (aber nicht bei sich selbst!) sogar die Gagen kürzen. Beide profitieren aber von der Anhebung – und das nicht zu knapp mit einem jährlichem Plus von 11.423,20 im Jahr.

Die Koalition argumentiert, die Gagen müssten steigen, damit auch kleine Ortschefs mehr Geld bekommen. 2021 hatte man aber nur die kleinen Gehälter angehoben – und das war auch kein Problem. 

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