Jeder Prozesstag kostet KHG 75.000 Euro, unangenehme Steuerdetails kommen raus.
Alles oder nichts für Karl-Heinz Grasser (45): Im Zivil-Prozess gegen Ex-Steuerberater Peter Haunold wollte er beweisen, dass dieser die Schuld am möglichen Steuervergehen trägt. Grasser wird verdächtigt, 5 Mio. € Steuern hinterzogen zu haben. Es gilt die Unschuldsvermutung. Als Befreiungsschlag gedacht, gerät die Sache zum Bumerang:
- Das Verfahren wird Grasser viel zu teuer : Der Richter legte den Streitwert aufgrund der hohen Strafe, die KHG droht, auf 2,4 Mio. fest. So erhöhen sich Anwaltshonorare, 75.000 € kostet ein Prozesstag schon.
- Brenzlig: Da Haunold von der Verschwiegenheitspflicht entbunden ist, plaudert er frei über Grassers steuerschonende Stiftungen. Dabei war Diskretion Grassers oberstes Ziel beim Verschieben von Millionen nach Liechtenstein.
- Ob Grasser gewinnt, ist fraglich: Haunold sagte aus, Grasser vor möglichen Steuerrisiken gewarnt zu haben.
Grassers Anwalt Dieter Böhmdorfer stellte einen Antrag auf Unterbrechung des eigenen Prozesses. Er moniert, die Haunold-Verteidiger würden Grasser finanziell ausbluten lassen. Richter Friedrichkeit hatte aber kein Einsehen: Heute geht Haunolds Befragung weiter.
(küe)
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