Putin in Wien

VdB verwies auf seine russischen Wurzeln

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Die Stimmung zwischen dem russischen Präsidenten und unserem Staatsoberhaupt schien blendend zu sein.

Gute Beziehungen zu Russland seien für ihn nicht nur ein politisches, sondern auch ein persönliches Anliegen, erklärte am Dienstagnachmittag Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Während seines gemeinsamen Medienauftritts mit Russlands Präsident Wladimir Putin setzte Van der Bellen auch auf Understatement.

"In meiner Familiengeschichte hat Russland eine wichtige Rolle gespielt: Meine Eltern haben Russisch kommuniziert, ich bin mit der russischen Literatur groß geworden", sagte der Bundespräsident, dessen Familie 1919 aus Sowjetrussland nach Estland geflohen war.

Van der Bellen versuchte sich am Dienstag vor österreichischen und russischen Journalisten kurz zu halten. "Putin ist der viel interessantere Gesprächspartner als ich", erklärte er und erteilte das Wort an Wladimir Putin.

VdB verwies auf seine russischen Wurzeln
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VdB sieht keine Vertrauenskrise mit Moskau

Van der Bellen sieht trotz des schwierigen Verhältnisses zwischen Russland und der EU "keine grundsätzliche Vertrauenskrise". "Glaubwürdigkeitsfragen treten in der Politik immer wieder auf."

Angesprochen auf ein Glaubwürdigkeitsproblem Russlands sagte Putin: "Ich denke nicht, dass Russland so ein Problem hat. Das ist ein Problem für die, die wollen, dass es in der Situation mit Russland ein solches gibt." Russland sei offen und bereit zusammenzuarbeiten. Die Wiederherstellung guter Beziehungen sei in beiderseitigem Interesse.
 

Putin: Sanktionen sind schädlich für alle

Zu den Sanktionen der EU gegen Russland sagte Putin: "Sanktionen sind schädlich für alle." Und er ergänzte: "Wir sind alle daran interessiert, dass die Sanktionen aufgehoben werden." Er verstehe, dass es für jedes einzelne EU-Land "ziemlich schwierig" sei, das Thema anzusprechen. Das werde Russland aber nicht daran hindern, seine Beziehungen zu Österreich zu entwickeln.

Auch Van der Bellen sprach das Thema Sanktionen an: Es sei "so, dass Österreich im Einklang mit der Europäischen Union handelt und handeln wird". Gleichzeitig sei der Dialog mit Russland wichtig.


 

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