Minister präsentierte neue Integrationskampagne "#stolzdrauf".
Eine kleine Gruppe der extrem rechten "Identitären" hat am Montag ein Symposium des Integrationsministeriums zum Thema "Identität" gestört. Minister Sebastian Kurz (ÖVP) forderte die jungen Männer auf, sich an der Diskussion zu beteiligen, hieß es aus dem Ministerium. Damit war die Aktion dann auch schon wieder vorbei.
Laut Ministerium waren bei der Veranstaltung ein paar Vertreter der rechten Gruppierung anwesend. Auf Twitter ist das Foto eines Banners mit der Aufschrift "Vielfalt braucht Grenzen" zu sehen. Sie riefen Parolen und wurden dann von Kurz zum Mitdiskutieren aufgefordert. Die Aktion der "Identitären" soll damit aber vorbei gewesen sein, erklärte Kurz' Sprecher.
"stolzdrauf"-Kampagne
Der Minister hatte zuvor bei einer Pressekonferenz in der Früh die neue Integrationskampagne "#stolzdrauf" präsentiert. Zu diesem Hashtag fanden sich bis zum Nachmittag zahlreiche Einträge auf Twitter, nicht immer allerdings in der beabsichtigten Verwendung.
Das Ziel der Kampagne ist, das Österreichbewusstsein zu stärken, sowohl bei Migranten als auch bei der Mehrheitsbevölkerung.
Laut einer Studie fühlen sich 30 Prozent der Befragten mit Migrationshintergrund ihrem Herkunftsland zugehörig. Unter den Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien ist es rund ein Viertel, unter jenen aus der Türkei rund 42 Prozent. "Immer wieder tun sich Junge schwer mit dem Zugehörigkeitsgefühl", so Kurz. Mit der Kampagne soll daher die Masse der Bevölkerung erreicht und das Gemeinsame hervorgehoben werden. Österreich soll für alle, die hier leben, zur Heimat werden, ohne dass sie ihre Wurzeln aufgeben müssen, betonte der Ressortchef.
Die Aktion wird in den nächsten Wochen in Spots, Print und den neuen Medien zu sehen sein. Eingeladen zur Teilnahme wurden bereits auch Bundespräsident Heinz Fischer, "Volks-Rock'n'Roller" Andreas Gabalier und Ex-Miss Amina Dagi, freute sich Kurz. Um die Entwicklung der Identität geht es auch bei einem Symposium am Montag in Wien. Bei "manchen Gruppen" sei dies eine größere Herausforderung als bei anderen, räumte der Minister ein.