Schon früher vergaben Regierungen immer mehr Aufträge an externe Berater - die Ampelkoalition macht so weiter.
Guter Rat ist teuer - das gilt vor allem für die Ampelkoalition. Wie aus einer Anfrage-Serie von FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz hervorgeht, blätterte die Regierung alleine im zweiten Quartal, also binnen drei Monaten, über drei Millionen Euro für Berater und Studien hin.
Grünen-Abgeordnete Alma Zadic brachte ebenso Anfragen an die einzelnen Ressorts ein, fragte aber allgemeiner nach allen externen Dienstleistern. Hier ergibt sich beispielsweise allein im Verteidigungsministerium eine Summe von über 6,6 Mio. Euro. In der entsprechenden Auflistung werden aber nur rund 1,2 Millionen Euro angeführt. Wohin die restlichen Millionen im Ressort von Klaudia Tanner (ÖVP) flossen, ist unklar. Aus Zadic' Anfrage-Serie ergibt sich insgesamt eine Summe von 9,8 Millionen Euro.
Beraterverträge und Studien
In Schnedlitz' Anfrage-Serie wird jedenfalls zwischen Beraterverträgen und Studien bzw. Untersuchungen unterschieden. Letzteres stellt mit rund zwei Millionen Euro den größeren Kostenpunkt da. Das meiste Geld gab dabei Tanners Verteidigungsministerium aus: Rund 1,4 Mio. Euro flossen in Studien wie etwa das "Forschungsprojekt 1049: Testung der Aufnahme von Substanzen über die humane ex-vivo Hautbarriere" oder dem "Projekt 1030: Machbarkeit der Entwicklung einer agilen österreichischen militärischen Satelliten Plattform für multiple Payloads".
Die Beraterverträge schlugen in den drei Monaten mit knapp 1,1 Millionen Euro zu Buche. "Platz 1" ging hier an Sozialministerin Korinna Schumann mit über 200.000 Euro. Aufträge gingen etwa an Rechtsanwaltskanzleien zur Betreuung von Projekten.
Viele der in den Anfrage-Beantwortungen angeführten Verträge und Studien ziehen sich allerdings über einen längeren Zeitraum als die drei Monate, wodurch die Kosten zum Teil verzerrt werden. Manche Ressorts führen allerdings gesondert die angefallenen Kosten und das gesamte Auftragsvolumen an.