Auf das österreichische Außenministerium hat es in jüngster Zeit Cyberangriffe mit Phishing-E-Mails gegeben.
Das bestätigte das Ministerium am Donnerstag gegenüber der APA auf Anfrage. Demnach wurde durch das Klicken auf einen Link im E-Mail eine Schadsoftware heruntergeladen, die sich im IT-Netzwerk des Ministeriums einnisten sollte.
Betroffen seien die Zentrale in Wien wie auch Vertretungen im Ausland gewesen, hieß es in der Mitteilung weiter. "Sie wurden aber von den Sicherheitssystemen binnen kürzester Zeit erkannt und die Schadsoftware konnte keine Auswirkungen entfalten." Das Ministerium machte keine Angaben darüber, welche Akteure hinter den Cyberattacken vermutet werden.
Die Bandbreite des Angriffs reiche "von der versuchten Ausspähung nicht öffentlicher/klassifizierter Informationen bis hin zur Zerstörung unseres Netzwerks", zitierte die Seite aus dem E-Mail.
Der Rechnungshof (RH) hatte erst jüngst kritisiert, dass das Außenministerium, aber auch das Bundeskanzleramt, das Verteidigungs-und das Innenministeriums nicht ausreichend auf Cyberangriffe vorbereitet seien. Es fehle an Krisen-, Kontinuitäts- und Einsatzplänen, zudem müsse ein Lagezentrum zur Bearbeitung von Notfällen geschaffen werden, bemängelte der RH in seinem Bericht, der am 22. April veröffentlicht worden war.
Anfang 2020 hatte es im Außenministerium einen schwerwiegenden Cyberangriff gegeben, der erst nach Wochen beendet werden konnte. Das Außenministerium teilte zu seinen Sicherheitskonzepten nun mit: "Das BMEIA setzt laufend technische Verbesserungsmaßnahmen, als auch Maßnahmen, um präventiv das Bewusstsein aller Nutzerinnen und Nutzer zu schärfen. Weitere Sicherheitskonzepte sind in Ausarbeitung und Umsetzung."