Regierung

Gewessler fordert Vereinheitlichung des europäischen Bahnsystems

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Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat eine Vereinheitlichung des europäischen Bahnsystems gefordert. "Wir müssen überall dort, wo es möglich ist, noch viel stärker auf die klimafreundliche Alternative setzen.

Wir müssen den Verkehr auf die Schiene bringen", sagte Gewessler vor einem Treffen mit ihren EU-Amtskollegen in Paris. Im Verkehr müssten die Emissionen deutlich reduziert werden - "und zwar um 90 Prozent in der EU bis 2050".

Dazu brauche es gemeinsame Anstrengungen für mehr Kostenwahrheit zwischen Schiene, Straße und Flugverkehr sowie ein einfacheres Ticketsystem in der EU, betonte die Ministerin. Zudem müsse die "Europäische Bahn zusammenwachsen", forderte Gewessler mit Verweis auf "einheitliche Betriebsregelungen und Lösungen für unterschiedliche Betriebssprachen".

Parallel zu dem Treffen kamen die europäischen Bahnchefs zu Gesprächen in Saint Denis bei Paris zusammen. "Es muss massiv in die Infrastruktur investiert werden, um das Streckennetz zu verbessern und den Übergang von einem ins nächste Land zu erleichtern", wird der Chef Jean-Pierre Farandou zitiert, "dafür brauchen wir Investitionen in die Schienen, aber auch in die Signalsysteme".

Ähnlich äußerte sich demnach ÖBB-Chef Andreas Matthä. "So sehr ich die Geschichte der Bahn liebe, hier ist es ein Fluch, denn jeder Nationalstaat hat unterschiedliche technische Systeme implementiert, die es jetzt, wo es jetzt notwendig ist, die sukzessive auf einen einheitlichen europäischen Standard zu bringen", sagte Mathhä im Rahmen des Treffens.

Die EU-Kommission will dem Bericht zufolge 80 Milliarden Euro für die nächsten fünf Jahre bereitstellen, allerdings investiert Deutschland allein bis 2030 86 Mrd. Euro. Mathhä schlägt hier vor, Gelder aus dem Emissionshandel für den Schienenverkehr zu nutzen.
 

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