Der Start für die Kinderbetreuungsoffensive des Bundes ist am Montag mit einem Spatenstich in Stetteldorf am Wagram (Bezirk Korneuburg) eingeläutet worden.
Bis 2030 werden 4,5 Milliarden Euro investiert, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer bei dem Termin mit Familienministerin Susanne Raab, Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (alle ÖVP). Das Projekt ist eines der ersten, die im Zuge der Offensive gefördert werden.
Im Rahmen des im Vorjahr neu verhandelten Finanzausgleichs werden jährlich 500 Millionen Euro über den Zukunftsfonds zur Verfügung gestellt, erinnerte Nehammer. Raab sprach von einem "historischen Investment in die Kinderbetreuung". An das Land Niederösterreich gehen 94,5 Mio. Euro der Bundesmittel. Das Geld gebe den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern "Finanzierungssicherheit in der Frage der Kinderbetreuung", für die Eltern "soll tatsächlich Wahlfreiheit herrschen", betonte der Bundeskanzler.
Offensive "läuft in hohem Tempo"
Die größte Kinderbetreuungsoffensive in der Geschichte Niederösterreichs "läuft in hohem Tempo", berichtete die Landeshauptfrau. In den nächsten Jahren seien rund 600 neue Kindergartengruppen und rund 250 Tagesbetreuungseinrichtungen geplant. Die Herausforderungen beim Ausbau in einem Flächenbundesland seien groß, erklärte Mikl-Leitner. Neben der Erhöhung der Anzahl der Gruppen gehe es auch um Qualität: So seien Öffnungszeiten erweitert, Gruppen verkleinert und Ferienzeiten verringert worden. Der Ausbau helfe Familien, aber auch der Wirtschaft.
Seit 1. Jänner 2023 wurden in Niederösterreich in Summe 323 Gruppen mit insgesamt 6.500 Plätzen genehmigt, die nun entstehen, so wie in Stetteldorf. In der Gemeinde mit knapp 1.100 Einwohnern werden 700.000 Euro in die Erweiterung des Kindergartens und den Bau einer Tagesbetreuung investiert, der Bund fördert rund 125.000 Euro. Gefeiert wurde der Spatenstich am Montag mit einem Fest samt Blasmusik.
"Elementarpädagogik ist sauteuer, aber sie wirkt"
Durch die 253 neuen Kindergarten- und 70 weiteren Tagesbetreuungsgruppen wurden 184 Millionen Euro an Gesamtinvestitionsvolumen ausgelöst, erklärte Teschl-Hofmeister. "Elementarpädagogik ist sauteuer, aber sie wirkt", meinte die Landesrätin in Anlehnung an eine frühere Shampoo-Werbung.
Das Personal zu finden sei "eine Mammutaufgabe, aber sie gelingt sehr gut", meinte Teschl-Hofmeister. Bei den Pädagoginnen, die über das Land angestellt werden, sei die Bewerberinnenlage eine sehr gute. Weiters gelte es für die Gemeinden, Betreuungskräfte zu finden.