Regierung

Öffnungen: »Krieg« ÖVP mit Wien eskaliert wieder

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ÖVP-Tourismusministerin Elisabeth Köstinger reitet wieder Attacken gegen den Wiener Bürgermeister. Es geht darum, die Wirtschaft sowie Maßnahmenkritiker in den eigenen Reihen zu bedienen. 

Elisabeth Köstinger und Wien – das ist eine komplizierte Angelegenheit. Als die Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 startete, ließ die Kärntnerin die Bundesgärten schließen – den knapp zwei Millionen Wienerinnen und Wienern fehlte wertvoller Raum zum Auslüften, was die Emotionen hochgehen ließ. Und sich bei Wiens Stadtchef Michael Ludwig natürlich eingebrannt hat.

Ludwig
© APA/HANS PUNZ
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Ludwig will in Wien 2G beibehalten

 

Ministerin maßregelt Bürgermeister

Seitdem ist die Feindschaft nicht beigelegt – in Gegenteil kracht man nach jeder Corona-Pressekonferenz der Regierung aneinander. Die Angreiferin gibt meistens Köstinger – jetzt aber nicht weil sie etwas Schließen will, sondern weil ihr der vorsichtige Wiener Corona-Kurs eben zu vorsichtig ist. So auch diese Woche: Kaum hatte Ludwig verkündet, dass er entgegen den Bundesplänen 2G in der Gastro beibehalten will, rückte die Kärntnerin aus um den Bürgermeister zu maßregeln. In einem TV-Interview richtete sie Ludwig aus, dass er "gut beraten" wäre, "ExpertInnenmeinungen zu folgen". Omikron funktioniere anders, rechtfertigt Köstinger die Öffnungsschritte, der Gecko-Bericht habe "grünes Licht gegeben". Die strengeren Maßnahmen in Wien würden Gastronomie- und Tourismusbetriebe "sehr stark" treffen.

Wirte setzten ÖVP unter Druck

Dass die Wiener Wirte Druck für Öffnungen machen, stimmt. Sie rechnen damit, dass Tausende ungeimpfte Wienerinnen und Wiener ins Umland Essen und Feiern gehen. Und: Köstinger will ein Signal an jene Corona-Maßnahmenkritische ÖVPler am Land richten, die zu MFG oder FPÖ abwandern könnten. Darum geht es vor allem.
 

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