Seit Freitag ist klar: Das Gratis-Klimaticket für 18-Jährige wird gestrichen. Doch der Einsparungseffekt hält sich in Grenzen.
„Die Regierung streicht den jungen Menschen ein großes Stück Freiheit", ärgerte sich Ex-Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) über die Ankündigung der Regierung, dass das Gratis-Klimaticket für 18-Jährige gestrichen wird. Dieses wurde unter Gewesslers Ägide eingeführt.
Der Einsparungseffekt, der durch das Gratis-Klimaticket-Aus erzielt wird, hält sich allerdings in Grenzen. Budgetiert waren für das Projekt zwar 120 Millionen Euro, doch davon wurden nur rund 15 Millionen abgerufen. Denn nur knapp jeder Fünfte nahm das Angebot tatsächlich auch in Anspruch.
Gewessler: "Milliardenteurer" Lobautunnel und Dieselprivileg
Gewessler kritisiert, dass ausgerechnet hier 15 Millionen Euro eingespart werden müssten, aber etwa der "milliardenteure Lobautunnel" neu ausgegraben werden. Auch klimaschädliche Subventionen wie etwa das Dieselprivileg würden weiter fortgeführt. Ein Aus von letzterem Steuervorteil würde laut Berechnungen des Wifo aus dem Jahr 2022 dem Staat 540 Millionen bis 1,1 Milliarden Euro jährlich einbringen.
Insgesamt will die Regierung heuer 6,4 Milliarden Euro einsparen. Das Aus des Gratis-Klimatickets dürfte keine vollen 15 Millionen Euro einsparen, da viele 18-Jährige das Ticket bereits beantragt haben dürften. Aber selbst die vollen 15 Millionen wären nur rund 0,2 Prozent des gesamten Sparpakets für heuer.
Neos-Klubobmann: "Regierung muss Budgetscherbenhaufen aufräumen"
Einer, der die Kritik Gewesslers jedenfalls nicht auf sich sitzen lassen wollte, ist Neos-Klubobmann Yannick Shetty. Via Instagram schrieb er: "Ganz ehrlich: Die Regierung muss den Budgetscherbenhaufen von Türkis-Grün aufräumen. Gerade Gewessler hat Milliarden ausgegeben, die nicht durch Einnahmen gedeckt waren. Unverantwortlich und Populismus-Pur".
