Regierung

Top-Job im Innenressort ganz auf ÖVP-Mann zugeschnitten

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Der Umbau im Innenministerium lässt wieder Postenschacher-Verdacht aufkommen. 

Dabei kann das Innenministerium aus ÖVP-Sicht gar nicht mehr ungefärbt werden – auf allen Ebenen wurden seit 2000 ÖVP-nahe KandidatInnen untergebracht. Diesmal geht es konkret um den neuen Posten eines „Bundespolizeidirektors“, der am Mittwoch im Amtsblatt der Wiener Zeitung ausgeschrieben wurde. Insider weisen darauf hin, dass für den Top-Job kein Jus-Studium mehr nötig ist, sondern ein „facheinschlägiges Hochschulstudium (Masterstudiengang „Strategisches Sicherheitsmanagement“) in Verbindung mit dem Studiengang „Polizeiliche Führung“. Spannend: Diese Voraussetzungen erfüllt Flüchtlingskoordinator Michael Takacs, auf dem die Ausschreibung zugeschnitten sein soll. Takacs ist auch ÖVP-Gemeinderat in Niederösterreich und hat beste Kontakte zur ÖVP-Spitze - so posierte er am Ball des ÖVP-Bauernbundes mit Verfassungsministerin Karolina Edtstadler.

 

Edtstadler Takacs
© APA/ERWIN SCHERIAU
× Edtstadler Takacs

Takacs mit Edtstadler am steirischen Bauernbundball.

 

Gewerkschafter: Schon einmal Kriterien aufgeweicht

Der SPÖ-Personalvertreter im Innenministerium, Hermann Greylinger, geht davon aus, dass der Posten Takacs versprochen worden sei – schon bei dessen Ernennung in der Verkehrspolizei seien die Kriterien aufgeweicht worden. Greylinger erzählt zudem, dass schon bei der Weiterbildung ÖVP-nahe Beamte bevorzugt worden seien. Da sei es dann schon für andere KandidatInnen schwer, entsprechende Qualifikationen zu erreichen. Dem Polizeiapparat tut das gar nicht gut.
 

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