SPÖ beruft Sondersitzung zum Ärztemangel ein. Sie wirft der Regierung Untätigkeit vor.
Schon jetzt sind 87 Kassenstellen nicht besetzt, das bedeutet, dass 200.000 Patienten ohne Hausarzt sind. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner – selbst Ärztin und frühere Gesundheitsministerin – wirft der Regierung Untätigkeit vor. Tatsächlich ist die Lage dramatisch:
Von 7.099 Ärzten mit Kassenvertrag gehen 55 % in 10 Jahren in Pension – nur 8 % sind unter 45. Bis 2030 gibt es 40 % weniger Vollzeitärzte.
Bei den Jungen ist der Hausarztjob unattraktiv. Eigentlich gäbe es genügend Ärzte: 44.002. Doch keine 4.000 davon sind Hausärzte. Während die Zahl der Ärzte seit 1960 um 262 % stieg, blieb die Zahl der Hausärzte trotz wachsender Bevölkerung gleich.
Rendis Forderungen: mehr Studenten, mehr Praxisnähe während des Studiums, finanzielle Unterstützung bei der Gründung von Praxen.
Auch sollen Ärzte Pflegekräfte einstellen können, um so entlastet werden zu können. (gü)