Nach einem TV-Auftritt im ORF-„Report“ steigt der Druck auf SP-Chefin Rendi-Wagner.
Die SPÖ-Chefin war in dem Interview ins Schleudern geraten – dass sie nicht auf Anhieb sagen konnte, wofür die SPÖ steht, sorgte noch am Mittwoch parteiintern für Kopfschütteln. „Wir sind wirklich unser eigener Feind“, so ein SPÖ-Vorständler, dem Rendi an sich positiv gegenübersteht. Und der linke Traiskirchner SPÖ-Bürgermeister konnte sich einen Seitenhieb auf einen hoch bezahlten Berater (20.000 €/Monat) der Parteichefin nicht verkneifen: „Man muss schon fragen, ob sie da die richtigen Berater hat.“
Es geht um Rendi
Am Freitag geht das SPÖ-Präsidium in einer Krisenklausur. Auch wenn Babler betont, dass „Rendi-Wagner am wenigsten schuld an der Misere ist, das waren schon andere“ – seit der Entscheidung, ausgerechnet Wahlkampfleiter Christian Deutsch zum neuen Parteimanager zu machen, geht es auch um die Parteichefin selbst. Ihr Glück bisher: Es findet sich derzeit niemand, der eine Revolte anzettelt. Doch kommendes Wochenende wählt Vorarlberg und Ende November die Steiermark – und besonders bei der Steirer-Wahl erwartet die Roten eine satte Niederlage. Dann könnte die Obfraudebatte heiß werden.
Der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer erwartete sich von der Klausur am Freitag zwar nicht, dass die SPÖ neu gegründet wird – er will aber, dass „ein dreistufiger Prozess gestartet wird“. Zuerst sollte ein klares inhaltliches Bild gezeichnet werden, dann geht es um Strukturen – „und am Ende muss es darum gehen, wer das alles glaubhaft verkörpert“, so Dornauer.
Ob das dann noch Rendi-Wagner sein wird, ist also völlig offen … G. Schröder