Prozess

Richter stahl Graf Ali die Show

Teilen

Er riss Scherze über Zeugen Mensdorff-Pouilly. 

Alfons Mensdorff-Pouilly ist es gewöhnt, die ganze Aufmerksamkeit für sich zu haben. Doch im Sitzungssaal 1912 am Wiener Handelsgericht hatte am Mittwoch ein anderer Mann die Lacher auf seiner Seite: Richter Friedrich Kulka.

Grippemasken: Mensdorff-Pouilly als Zeuge vor Gericht

Ein sichtlich gut gelaunter Mensdorff-Pouilly erschien vor dem Wiener Handelgericht.

Ein sichtlich gut gelaunter Mensdorff-Pouilly erschien vor dem Wiener Handelgericht.

Ein sichtlich gut gelaunter Mensdorff-Pouilly erschien vor dem Wiener Handelgericht.

Ein sichtlich gut gelaunter Mensdorff-Pouilly erschien vor dem Wiener Handelgericht.

Ein sichtlich gut gelaunter Mensdorff-Pouilly erschien vor dem Wiener Handelgericht.

Richter Friedrich Kulka befragt Mensdorff-Pouilly.

Richter Friedrich Kulka befragt Mensdorff-Pouilly.

Rauch-Kallat Anwalt Werner Suppan.

Ein sichtlich gut gelaunter Mensdorff-Pouilly erschien vor dem Wiener Handelgericht.

Richter nannte Karl-Heinz Grasser „Fionanzminister“
Bereits vor Verhandlungsbeginn in Sachen Grippemasken unterhielt Richter Kulka Journalisten und Anwälte mit Wortkreationen wie „Fionanzminister“ (gemeint ist Ex-Minister Karl-Heinz Grasser). Als Graf Ali um kurz vor 11 Uhr den Saal betrat, währte sein Auftritt nur kurz: „Jessas, ist das ein Auflauf wegen einem burgenländischen Bauern“, begrüßte er die Menge. Gleich darauf stand aber wieder Kulka im Mittelpunkt – er scherzte über den Zahnarzt-Besuch von Mensdorff-Pouilly vor der Verhandlung.

Vom eigentlichen Prozess blieb nicht viel über: Lobbyist Mensdorff war als Zeuge geladen. Seine Frau, Ex-Ministerin Maria Rauch-Kallat, klagte das Nachrichtenmagazin profil, weil dieses behauptet hatte, dass Mensdorff vom Grippemasken-Deal profitiert haben soll.

Ali: „Mit Grippemasken hatte ich nie etwas zu tun“
Im Zeugenstand bestritt Graf Ali jeglichen Zusammenhang zwischen ihm und der Anschaffung der Grippemasken seiner Frau im Jahr 2006: „Mit Grippemasken hatte ich nie etwas zu tun.“ Er hätte lediglich einen Beratervertrag mit Dräger Medical gehabt, zu dem Masken-Lieferanten Dräger Safety habe er aber nie Kontakt gehabt.

Richter lustig: Rat Kulka und seine Sager
Bei Gericht ging es heiter zu. Die besten Sprüche:

  • Alis Zahnarztbesuch: Mensdorff-Pouilly hatte vor der Zeugenaussage einen Zahnarzt-Termin. Daraufhin der Richter zu Rauch-Kallat: „Er wird mir aber nicht sagen, dass er eine Mundsperre hat?“ Und später zu Ali: „Dürfen Sie überhaupt was essen nach dem Zahnarzt?“ Mensdorff schlagfertig: „Darf ich. Aber ich versuche abzunehmen.“
  • Richter über Alis Äußeres: „Der Herr Zeuge ist heute besonders elegant, ich habe ihn auch schon in der Schnürlsamthose gesehen.“
  • Ali verspricht sich: „Es ging um den Vertrieb von Narkose-Gewehren, äh -geräten.“
  • Ali über Grippemasken: „Ich habe nie gesagt, dass die Masken Dreck sind.“ Richter: „Dreck waren sie auch nicht, aber teuer.“

Die stärksten Bilder des Tages

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

Grippemasken: Mensdorff-Pouilly als Zeuge vor Gericht

Ein sichtlich gut gelaunter Mensdorff-Pouilly erschien vor dem Wiener Handelgericht.

Ein sichtlich gut gelaunter Mensdorff-Pouilly erschien vor dem Wiener Handelgericht.

Ein sichtlich gut gelaunter Mensdorff-Pouilly erschien vor dem Wiener Handelgericht.

Ein sichtlich gut gelaunter Mensdorff-Pouilly erschien vor dem Wiener Handelgericht.

Ein sichtlich gut gelaunter Mensdorff-Pouilly erschien vor dem Wiener Handelgericht.

Richter Friedrich Kulka befragt Mensdorff-Pouilly.

Richter Friedrich Kulka befragt Mensdorff-Pouilly.

Rauch-Kallat Anwalt Werner Suppan.

Ein sichtlich gut gelaunter Mensdorff-Pouilly erschien vor dem Wiener Handelgericht.

U-Ausschuss in Wien: Wer aller diese Woche kommt - Mensdorff, Beyrer, Meischberger, Rumpold

Wird am Donnerstag Nachmittag erwartet: Erika Rumpold...

...ihr Ex-Mann G. Rumpold ist vor ihr dran: Bei den beiden geht es etwa um eine im Ausschuss aufgetauchte Aktennotiz des Finanzamtes Wien 1/23, die nahe legt, dass die Telekom über eine Rumpold-Firma den EU-Wahlkampf der FPÖ im Jahr 2004 gesponsert haben könnte

Den Auftakt macht Mittwochfrüh Beyrer, der als Aufsichtsratsvorsitzender der Telekom Austria für die Aufklärung der Parteienfinanzierungs- und Korruptionsaffäre im teilstaatlichen Konzern zuständig ist. In die Kritik geriet der jetzige ÖIAG-Chef zuletzt, weil er in seiner Zeit als Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) auf Einladung der Telekom bzw. von Mensdorff-Pouilly an Jagdausflügen teilgenommen hatte.

Am Mittwoch ist dann auch "Graf Ali" im Zeugenstand: Er wird zu seiner Rolle als Organisator von Jagdveranstaltungen befragt, die "offensichtlich zur Anbahnung von Korruption gedient haben", wie BZÖ-Abgeordneter Stefan Petzner meinte.

Ebenfalls am Mittwoch dran ist der Christgewerkschafter Alfred Gajdosik. Hier geht es um Geldflüsse der Telekom an die FCG, die laut Petzner in E-Mails und Akten aufscheinen.

Geladen ist weiters am Donnerstag Meischberger, er soll über den Telekom-Lobbyisten Peter Hochegger Aufträge für die Telekom ausgeführt haben. Allein bei einem Projekt geht es angeblich um rund 100.000 Euro.

Zweiter Prozesstag gegen Graf Ali