Giftaffäre

Russland: Wien als Vermittler möglich

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Kreml: "Brauchen jede Stimme, die London zur Vernunft bringen kann"

Moskau kann sich offenbar eine Vermittlerrolle Österreichs in der Affäre um die Vergiftung des russischen Doppelagenten Sergej Skripal in Großbritannien vorstellen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow antwortete am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Moskau auf eine entsprechende Frage, Russland brauche "jede Stimme, die London helfen kann, zur Vernunft zu kommen".

Österreich als Brückenbauer

Österreich hatte sich im Gegensatz zu zahlreichen EU-Staaten und anderen westlichen Ländern geweigert, russische Diplomaten auszuweisen, um ihre Solidarität mit Großbritannien zu Ausdruck zu bringen. London macht Moskau für den Giftanschlag auf Skripal und dessen Tochter verantwortlich. Russland bestreitet das.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte am Dienstag getwittert, man wolle "Brückenbauer zwischen Ost und West sein und Gesprächskanäle nach Russland offenhalten". Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) schloss am Mittwochabend gegenüber der "Zeit im Bild 2" erneut bilaterale Aktionen gegenüber Russland aus. Nur wenn eine schlüssige Beweiskette ergebe, dass der Anschlag in irgendeiner Form in Russland in Auftrag gegeben worden sei, könnte eine multilaterale Aktion gesetzt werden.
 

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