Drei Länder an einem Tag: Mit einem dicht gedrängten Programm setzt Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) am Mittwoch seine Nahost-Reise fort.
Nach einem Termin mit dem israelischen Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi besucht er am Nachmittag das palästinensische Verwaltungszentrum Ramallah und am Abend die jordanische Hauptstadt Amman.
In Ramallah will Schallenberg den scheidenden palästinensischen Regierungschef Mohammed Shtayyeh treffen. Er will seinen Platz für eine lagerübergreifende Regierung mit Blick auf eine Machtübernahme im Gazastreifen räumen. Schallenberg drängt darauf, in den Bemühungen zur Beendigung des aktuellen Konflikts die langfristige Perspektive nicht aus den Augen zu verlieren. Dazu gehört auch eine Zwei-Staaten-Lösung, gegen die sich Israel sträubt.
Nahost-Reise in Tel Aviv begonnen
Schallenberg hatte seine Nahost-Reise am Dienstag in Tel Aviv begonnen, wo er unter anderem seinen israelischen Amtskollegen Israel Katz und den Vater der österreichisch-israelischen Geisel Tal Shoham, Gilad Korngold, traf.
Katz machte Schallenberg dabei mehrere Zusicherungen inbezug auf die international scharf kritisierte Militäroffensive im Gazastreifen.
Von Ramallah reist Schallenberg in die jordanische Hauptstadt Amman weiter, wo am Abend ein Gespräch mit Außenminister Ayman Safadi geplant ist. Das haschemitische Königreich hat als frühere Mandatsmacht der Palästinensergebiete und zweites arabisches Land, das diplomatische Beziehungen mit Israel aufnahm, eine besondere Rolle im Nahost-Konflikt. Jüngst kommt auch seine geostrategische Lage hinzu. Experten zufolge versucht der Iran, über den Iran und Jordanien eine Art Landbrücke zum palästinensischen Westjordanland zu schaffen, um aus diesem einen ähnlichen Terrorhort zu machen, wie der von der Hamas beherrschte Gazastreifen.